Sexismus-Vorwurf gegen Prinz William: Feministen-Gruppe verurteilt Video zur Frauen-Fußball-WM
Am Sonntag stand das Finale der Frauen-Fußball WM in Sydney an. Gemeinsam mit ihren Töchtern schickten Thronfolger Prinz William sowie Ex-Fußballer David Beckham Videobotschaften an das englische Team. Dafür ernteten die beiden nun allerdings Kritik.
Der Hintergrund: In den Videos sind nur die Töchter der beiden berühmten Unterstützer zu sehen, nicht aber ihre Söhne. William hält seine Videobotschaft neben Prinzessin Charlotte, während David Beckham in seinem Clip mit der elfjährigen Harper winkt.
Sexismus-Vorwurf wegen Videobotschaft
Die Aktivistinnen von MFW (Mad Fucking Witches) äußerten auf X (ehemals Twitter) ihre Kritik am Verhalten der prominenten Unterstützer. Dieses Verhalten bezeichnen sie als "offen sexistisch", da es immer noch als problematisch angesehen werde, wenn Jungen weibliche Vorbilder haben oder Frauenmannschaften anfeuern. Sie argumentieren, dass diese Erwartungshaltung hinter der Abwesenheit der Promi-Söhne steckt, während umgekehrt erwartet werde, dass Mädchen männliche Teams unterstützen.
Viele Menschen mögen die Abwesenheit der Promi-Söhne als belanglos ansehen, doch MFW betont, dass es sich dabei um sogenannte "Mikroaggressionen" handelt. Hierbei handelt es sich um kleine, unscheinbare Formen der Diskriminierung gegenüber Minderheiten, die in ihrer Gesamtheit das Selbstbewusstsein dieser Gruppen beeinträchtigen können.
Bei einem Finale im Männerfußball wäre dies undenkbar gewesen: Kritik an Prinz William für Abwesenheit bei WM-Finale
Auch steht der Thronfolger in der Kritik dafür, dass er bei dem Finale nicht anwesend war. Als Ehrenpräsident des englischen Fußballverbandes wurde seine Abwesenheit bemängelt. Das Königshaus erklärte, er reise aus Umweltschutzgründen nicht nach Sydney.
Die Mad Fucking Witches attackieren William für diesen "aggressiven Akt" des Nichterscheinens. Sie betonen, dass ein solches Verhalten im Finale der Männerfußballmannschaft undenkbar gewesen wäre: "Stellen Sie sich vor, wie viele wohlhabende Männer auf den Rängen gesessen hätten, um ihre männlichen Helden anzufeuern. Hunderte von ihnen hätten ihre Großmütter zur Seite geschoben, um Flüge zu ergattern und Tickets zu sichern."