Samuel L. Jackson begeistert von München

München - Großes Kino auf dem höchsten Punkt der Republik. Bei minus sieben Grad, Schneesturm und Weltuntergangsstimmung steht "Pulp Fiction"-Star Samuel L. Jackson auf dem Gipfel der Zugspitze (2.962 Meter) und spielt seine wahrscheinlich coolste Rolle: Blutverschmiert im präsidialen Obama-Look, der soeben abgestürzten Air Force One entsprungen, kämpft er als US-Präsident an der Seite eines 13-jährigen Jungen (Onni Tommila) mit Terroristen um sein Leben. Ein Szenario aus der deutsch-finnischen Co-Produktion "Big Game", deren letzte Klappe gerade in München fiel.
Ein Projekt mit einem zwar für Hollywood-Verhältnisse vergleichsweise schmalen Budget von schlappen neun Millionen Euro, aber dafür mit sehr viel Aufwand, Engagement und Top-Drehbuch. Das hat sogar den erfolgreichen Hollywood-Akteur (zwei Globe- und eine Oscar-Nominierung) überzeugt, auf große Gage zu verzichten. Einzige Bedingung: Jackson verlangte fürs Set einen Trailer mit eigener Küche und eine Suite in Münchens Nobelhotel, dem Bayerischen Hof, in die eine Küche nach seinen Wünschen eingebaut werden musste. Der Mann ernährt sich nämlich streng vegan! Und da er nicht nur selber kocht, sondern auch einkauft, traf man den Öko-Star auch gerne mal beim Tofu-Kauf im lokalen Münchner Bio-Markt um die Ecke, wie er der Nachrichtenagentur spot on news sagte.
"Ein funktionierendes Gesundheitssystem ist zwar eine tolle Sache, aber eine gute Gesundheitspflege ist mindestens genauso wichtig", sagt Jackson. "Mein Arzt hat mir die vegane Ernährung empfohlen und ich fahre sehr gut damit. Genauso wie ich ohne Alkohol besser dran bin. Ich habe so viel getrunken in meinem Leben, das reicht für zwei. Meinen Ausflug zum Oktoberfest habe ich trotzdem sehr genossen. Mit alkoholfreiem Bier." Genauso wie seine Golfpartie mit Ex-Formel-1-Star Mika Häkkinen am Tegernsee: "Cooler Typ, golft zwar nicht so gut wie er Rennen fährt, ist aber lernfähig!"
Lernfähig - für den selbstbewussten Jackson anscheinend das größte Kompliment. Der Regisseur sei es auch, genauso wie sein Widersacher Mehmet Kurtulus und der hiesige Produzent Jens Meurer, sagt Jackson. Der wiederum attestiert dem Star höchste Professionalität: "Da wird kaum geprobt oder wiederholt. Das sitzt fast alles im ersten Anlauf." Als ob er bei Barak Obama in die Schule gegangen wäre.
Was ein Samuel L. Jackson natürlich nie tun würde. "Ich brauche keinen Obama, der mir zeigt, wie ich meinen Job zu machen habe. Der soll lieber seinen machen." Wenn der den genauso cool durchziehen würde wie der Action-Star, würde sich ihm wahrscheinlich keiner in den Weg stellen.