Interview

Royal-Experte Norbert Loh: Darum fehlt Prinzessin Diana dem Königshaus nicht

Royal-Experte Norbert Loh räumt mit populären Irrtümern über die Royals und Prinzessin Diana auf, die vor 25 Jahren tödlich verunglückte. Die Mutter von Prinz William und Prinz Harry fehle nicht im Königshaus, glaubt er. Wie konnte die "Königin der Herzen" aber zur Ikone werden?
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Schön, beliebt, aber auch strategisch: Prinzessin Diana
Schön, beliebt, aber auch strategisch: Prinzessin Diana © imago/Allstar

Am Mittwoch (31. August) jährt sich der 25. Todestag von Prinzessin Diana. Die meistfotografierte Frau der Welt starb mit nur 36 Jahren nach einem Autounfall im Pariser Alma-Tunnel.

Interview mit Norbert Loh über Prinzessin Diana

Was ist ihr Vermächtnis, wie konnte Charles' erste Ehefrau zur Ikone werden und welche Lektion mussten die britischen Royals lernen? Die AZ hat mit Royal-Experte und Autor Norbert Loh (69) über das Phänomen Diana gesprochen.

Norbert Loh ist Hofberichterstatter für "die aktuelle". Hier neben ZDF-Moderatorin Karen Webb
Norbert Loh ist Hofberichterstatter für "die aktuelle". Hier neben ZDF-Moderatorin Karen Webb © Privat

AZ: Lieber Herr Loh, was bleibt von Diana?
NORBERT LOH: Im Juli 2021 wäre Diana 60 Jahre alt geworden. An diesem Tag enthüllten ihre Söhne Prinz William und Prinz Harry im Garten des Kensington-Palastes eine Statue von Diana, die sie mit Kindern zeigt. Die gemeinsame Erklärung der Prinzen: "Heute, am 60. Geburtstag unserer Mutter, erinnern wir uns an ihre Liebe, Stärke und ihren Charakter. Eigenschaften, die sie zu einer Kämpferin für das Gute in der Welt gemacht und unzählige Leben zum Besseren verändert haben. Jeden Tag wünschen wir uns, dass sie noch bei uns wäre, und wir hoffen, dass diese Statue für immer als Symbol ihres Lebens und ihres Vermächtnisses gesehen wird." Diana drückte es einmal einfacher aus, was von ihr bleiben soll: "Ich möchte Königin sein in den Herzen der Menschen!"

Prinz William und Prinz Harry mit der Statue von Prinzessin Diana im vergangenen Jahr
Prinz William und Prinz Harry mit der Statue von Prinzessin Diana im vergangenen Jahr © imago/i Images

Darum wurde Diana zur Ikone

Warum ist Diana noch heute eine Ikone?
Diana befindet sich auf einer Stufe mit weltberühmten Frauen wie Grace Kelly, Marilyn Monroe oder Audrey Hepburn. Als sie mit 36 Jahren starb, war sie in der Blüte ihres Lebens. Als sie tödlich verunglückte, hatten Menschen auf der ganzen Welt das Gefühl, eine Freundin verloren zu haben.

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Fehlt Diana dem britischen Königshaus?
Nein. Natürlich kann niemand von den Windsors ihren Platz einnehmen. Aber es sind neue Frauen wie Herzogin Kate und Herzogin Camilla nachgerückt, die heute wichtige Mitglieder der britischen Royals sind.

Prinzessin Diana mit Schwiegermutter Königin Elizabeth II.
Prinzessin Diana mit Schwiegermutter Königin Elizabeth II. © dpa

Was hat die Königsfamilie durch Diana bzw. durch ihren Tod gelernt?
Die britische Königsfamilie nennt sich selbst "Firma". Sie haben durch den Tod von Diana gelernt, dass sich die Firma nicht weiter hinter einem Vorhang des Geheimnisvollen verstecken kann. Sie geben sich nicht mehr unnahbar und reichen den Menschen die Hand. Diana selbst sagte einmal: "Ich habe meinen Kindern Bereiche nahegebracht, die man in dieser Familie früher vermutlich nie zu sehen bekam, wenn man in ihrem Alter war. Sie sind in der Lage, über dieses Wissen zu verfügen. Selbst wenn sie es nicht nutzen, ist die Saat doch gelegt, und ich hoffe, dass sie wächst und gedeiht, denn Wissen ist Macht!"

Norbert Loh nennt beliebte Irrtümer über Diana

In Ihrem Buch geht es um populäre royale Irrtümer. Welche sind das auf Diana bezogen?
Der ehemalige Offizier James Hewitt war der Reitlehrer und Geliebter von Prinzessin Diana. Die Affäre begann, als Prinz Charles sich wieder mit seiner ehemaligen Flamme Camilla Parker Bowles traf. Immer wieder geistert die Geschichte um die Welt, dass James Hewitt der Vater von Prinz Harry ist. Weil er doch die gleichen roten Haare wie der Reitlehrer hat. Tatsache Nummer eins: Die roten Haare hat Harry von Prinzessin Dianas Familie Spencer. Fragt man James Hewitt direkt nach der Vaterschaft, sagt er: "Nein, ich bin nicht Harrys Vater." Tatsache Nummer zwei: Die Affäre zwischen Hewitt und der Prinzessin von Wales begann 1986. Und Prinz Harry wurde 1984 geboren. So einfach ist das! Noch ein populärer Irrtum: Die halbe Welt nennt Diana "Lady Di". Dabei war sie seit ihrer Hochzeit mit Charles, nach der Scheidung und bis zum Tod "Prinzessin Diana". Denn Lady Di oder Lady Diana Spencer war ihr Mädchenname.

Wenige Tage nach ihrem Seoul-Besuch geben Diana und Charles im Dezember 1992 die Trennung bekannt
Wenige Tage nach ihrem Seoul-Besuch geben Diana und Charles im Dezember 1992 die Trennung bekannt © imago/ZumaPress

Diana: Strategin und Zusammenarbeit mit der Presse

Warum war Diana eher Strategin als ein pflichtbewusster Royal?
Diana hat schon sehr früh erkannt, dass sie sich gegen die alten Höflinge nicht durchsetzen kann. Sie war in der Tat nicht so pflichtbewusst wie Prinzessin Anne oder die anderen Kinder der Queen. Sie entwickelte sich zu einer Strategin, um ihre Ziele zu erreichen. Teilweise bediente sie sich sogar auf geschickte Art und Weise der Presse, um ihren Willen durchsetzen zu können.

Was würde Diana vom Megxit halten? 
Nach ihrer Scheidung von Prinz Charles träumte Prinzessin Diana von einem Leben in Amerika. Aber sie sagte: "Ich kann Großbritannien nicht verlassen. Ich habe meine Söhne!" Ich glaube ganz sicher, dass Diana Harry und Meghan geraten hätte, ihren Herzen zu folgen.

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Diana könnte heute ein Star auf Instagram und TikTok sein

Nehmen wir an, Diana würde noch leben. Wäre sie heute eine erfolgreiche Influencerin?
Ich kann mir gut vorstellen, dass Diana eine erfolgreiche Influencerin geworden wäre. So hätte sie sich mit Eifer für all die Dinge einsetzen können, die ihr am Herzen liegen. Vielleicht hätte es auch einen neuen Mann in ihrem Leben gegeben, den sie geheiratet hätte. Auf jeden Fall wäre sie eine leidenschaftliche Großmutter gewesen. 

Norbert Loh hat ein Buch über populäre Irrtümer in der Königsfamilie veröffentlicht
Norbert Loh hat ein Buch über populäre Irrtümer in der Königsfamilie veröffentlicht © Klartext

Ist Diana ein Gesprächsthema bei Charles und Camilla?
Nein. 


Norbert Loh, "The Royal Family – Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten", 120 Seiten, Klartext, 16,95 Euro.

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  • Der Pipopax am 29.08.2022 16:17 Uhr / Bewertung:

    Loh klingt so, als würde die Verstorbene durch ihn reden. Das tut sie nicht.

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