Kate feiert im kleinen Kreis

Die Herzogin von Cambridge wird heute 30 – und feiert den Tag so, wie es zu ihr passt: ziemlich brav. Geschenkt bekommt sie (angeblich) eine Uhr und ein Ölgemälde.
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Kate Middleton (l.) als kleines Mädchen mit Vater Michael und Schwester Pippa in Jordanien.
Imago Kate Middleton (l.) als kleines Mädchen mit Vater Michael und Schwester Pippa in Jordanien.

Karaoke, Cocktails, Karottenjeans – Pippa Middleton (28) und Prinz Harry(27) hatten alles bis ins Detail geplant: Zum 30.Geburtstag von Herzogin Kate wollten Schwester und Schwager eine rauschende 80er-Jahre-Party veranstalten. Doch daraus wird nichts.

„Was auch immer geplant ist, es wird nichts Großes, und es wird privat bleiben“, ließ die brave Prinzessin einen Palast-Sprecher ausrichten. Anstatt zu Duran Duran und Madonna ins neue Lebensjahrzehnt zu tanzen, besuchte Kate gestern Abend die Premiere von Steven Spielbergs „Gefährten“ und nahm anschließend mit Prinz William (29) an einem Charity-Dinner teil. Gefeiert wird heute im engsten Kreis. Kenner der königlichen Familie wird das nicht wundern. Denn Kate hat auch in der Vergangenheit auf ausschweifende Feste zu ihrem Geburtstag verzichtet: Auf ihren 26. stieß sie mit Freunden in ihrer Wohnung an, die Jahre darauf traf sie sich zum Abendessen mit ihren Eltern. Wilde Party-Fotos wie von Prinz Harrys feierfreudiger Ex-Freundin Chelsy Davy (26) hat es von Prinz Williams Frau nie gegeben.

Dafür soll es im Kensington Palast, der offiziellen Residenz von William und Kate, bald ein anderes Bild von ihr geben: Zum Geburtstag hat der Herzog von Cambridge ein Ölgemälde seiner Frau in Auftrag gegeben. Außerdem bekommt Kate von ihrem Liebsten eine Uhr – so behaupten zumindest englische Medien.

Gerne hätten Londons Zeitungen zum Geburtstag auch gleich die erste Schwangerschaft der Herzogin vermeldet – doch noch ist kein royaler Nachwuchs unterwegs.

Aber auch ohne Baby wird 2012 für Kate ein aufregendes Jahr: Im Februar geht Prinz William für sechs Wochen auf die Falkland-Inseln, um dort seine Fähigkeiten als Hubschrauberpilot der Royal Air Force zu perfektionieren. Anfang Juni begeht Königin englische Queen ihr 60.Thronjubiläum. Kate und William helfen schon jetzt eifrig bei der Planung und werden unter anderem nach Malaysia sowie Singapur reisen, um die 86-jährige Monarchin in diesen Ländern des Commonwealth zu vertreten.

Vom 27.Juli bis zum 12.August finden in London zudem die Olympischen Spiele statt. Kate, William und Harry sind Botschafter für das britische Team. Zahlreiche Promotion-Termine dürften die drei diesen Sommer also zusätzlich auf Trab halten.

Und dann hat auch noch Prinz William Geburtstag. Am 21.Juni wird die Nummer zwei der britischen Thronfolge ebenfalls 30 Jahre alt.

Ob wenigstens dann groß gefeiert wird? Wohl kaum, auch William ist nicht gerade als Nachtmensch bekannt. Partywütige Briten sollten sich deshalb schon mal den 15.September 2014 vormerken – das ist der 30. Geburtstag von Prinz Harry.

 


 

 

Fakten zum 30. - „Danach wird man entspannter“

Autorin Katja Schmitz-Dräger erklärt, warum der 30.Geburtstag eigentlich gar nicht so schlimm ist. Sie beschäftigt sich mit der Generation der 30-Jährigen in ihrem Buch „Das perfekte Leben – fünf Frauen Anfang 30. Gespräche über Liebe, Sex, Familie, Job und Zukunft“ (Schwarzkopf & Schwarzkopf). Das Fazit der 31-Jährigen: „Mit etwas Glück setzt man sich mit Anfang 30 nicht mehr länger unter Druck, sondern beginnt, die Dinge gelassener zu sehen.“
 

AZ: Frau Schmitz-Dräger, Brigitte Bardot hat mal gesagt: Mit 30 ist man gerade alt genug, um zu wissen, was man tut. Und noch jung genug, es trotzdem zu tun. Würden Sie dem zustimmen?


KATJA SCHMITZ-DRÄGER: Absolut. Man hat mit 30 die ein oder andere Sache ausprobiert, hat den ein oder anderen Misserfolg zu verbuchen. Von nun an kann man Konsequenzen besser abschätzen. Gleichzeitig liegt noch so wahnsinnig viel Lebenszeit vor einem. Zeit, um nochmal zu testen, was einem liegt, und was nicht.


Andere haben mit 30 schon Familie, einen festen Job.


Sicher gibt es da hohe Erwartungen, die jeder an sich stellt. Denn egal, wie man lebt, man vergleicht sich automatisch mit Gleichaltrigen und fragt sich als 30-Jährige zum Beispiel: Ist es eigentlich normal, dass ich noch keine Kinder will? Bei Frauen kommt der biologische Druck, dass sie nicht ewig schwanger werden können, noch dazu.


Warum fürchten sich so viele Menschen vor dem Datum?


Den 30. Geburtstag empfinden viele als Einschnitt. Sie nehmen dieses Datum zum Anlass, persönlich Bilanz zu ziehen. Was hat man im Beruf bisher geschafft? Wie steht man finanziell da? Und hat man womöglich den Partner fürs Leben gefunden?


Was ist, wenn die Bilanz schlechter ausfällt als gedacht?


Da kann ich alle, die sich vor dem 30 werden fürchten, nur beruhigen: Sobald man diesen Geburtstag hinter sich hat, wird man in der Regel entspannter. Ich habe das nicht nur von anderen gehört, sondern auch an mir selbst festgestellt. Man setzt sich weniger unter Druck als noch mit Mitte 20 und sagt sich vielmehr: Jetzt lebe ich einfach so, wie ich es möchte und wie es für mich am besten ist.


Welches Leben ist denn aber „am besten“?


Das muss natürlich jeder für sich selbst herausfinden. Fest steht: Das Leben der 30-Jährigen ist heute viel chaotischer und komplizierter als das unserer Eltern damals. Das gilt ja sogar für die Royals. Wenn man mal die junge Diana mit Kate vergleicht: Diana war schon weit vor ihrem 30. Geburtstag in der Rolle als Ehefrau und Mutter. Kate und William haben ja erst nach langer gemeinsamer Zeit geheiratet. Dass man sich heute so viel Zeit lassen und sich genau überlegen kann, was man will, bevor man eine Familie gründet, ist bestimmt Fluch und Segen zugleich – aber am Ende, glaube ich, doch eher ein Glück.


Auch, dass man mit 30 an Heiligabend lieber heim fährt zu den Eltern, statt mit dem Partner zu feiern? Das ist heute nicht ungewöhnlich.


Das stimmt schon. Ein Stück weit bleibt man heute länger Kind, als das bei unseren Eltern früher der Fall war. Solange man keine Verantwortung übernehmen muss, schiebt man das Festlegen gerne noch ein bisschen auf.


Man könnte das auch als unreif bezeichnen. Würden Sie, was das Lebensgefühl Ihrer Generation betrifft, sagen: 30 ist das neue 20?


Nein, das geht mir zu weit. Denn die meisten 30-Jährigen wissen ziemlich genau, was sie wollen – und was nicht. Nur die Herausforderungen sind heute andere als früher. Die Generation Praktikum, die Unsicherheit im Job, die drohende Arbeitslosigkeit. Das alles sind Probleme, an denen die heute 30-Jährigen gereift sind. Unsere Eltern sind dagegen vergleichsweise mühelos ins Berufsleben gekommen. Damals gab es mehr Verbindlichkeiten und mehr Regeln.


Welchen Tipp können Sie den 30-Jährigen geben?


Sie sollten sich nicht ständig mit ihren Eltern oder anderen in ihrem Alter vergleichen. Generell mache ich mir um die 30-Jährigen aber keine Sorgen, denn die meisten haben inzwischen gelernt, dass sie auch mal Nein sagen müssen. Man kann es nicht immer allen rechtmachen. Zu dieser Erkenntnis kommen in dem Alter viele. Sich unter Wert zu verkaufen oder gar unbezahlt zu arbeiten: Das geht ab einem gewissen Punkt nicht mehr. Man muss schließlich seine Miete bezahlen und die Krankenkasse.


Wird man mit 30 also selbstbewusster?


Ich würde es so ausdrücken: Die Fähigkeit, zu fordern und sich zu behaupten, ist mit 30 zwar noch nicht ausgereift, aber sie treibt erste Blüten.
 

Grund genug, es am 30. Geburtstag krachen zu lassen?


Unbedingt. Je ausgeglichener man ist, desto eher hat man vermutlich Lust auf eine große Party. Aber es gibt auch viele, die sich an diesem Tag lieber zurückziehen und darüber nachdenken, was dieses Datum für sie bedeutet. Klar ist bei vielen auch eine Portion Frust im Spiel.


Wenn Sie eingeladen wären, was würden Sie Kate zum 30. Geburtstag wünschen?


Dass sie sich über ihre Freiheiten mit 30 freuen kann und noch viele Pläne hat.
 

 

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