Florian Silbereisen wünscht Thomas Gottschalk "ganz viel Kraft"

Am Sonntag haben Thomas Gottschalk (75) und seine Ehefrau Karina (63) überraschend öffentlich gemacht, dass der langjährige Moderator an Krebs erkrankt ist, nachdem es zuvor Kritik und Spott für jüngste Auftritte Gottschalks gegeben hatte. Von den Promis erhält die Entertainment-Ikone viel Zuspruch. Unter anderem hat sich Moderationskollege Florian Silbereisen (44) zu Wort gemeldet.
Florian Silbereisen kritisiert Neid und Missgunst
"Thomas, Helden haben es nicht immer leicht", richtet Silbereisen seine Worte in der "Bild"-Zeitung direkt an Gottschalk. Diese Helden seien lange unantastbar, werden geliebt und bewundert, sobald sie jedoch verletzlich seien und sich nur die geringste Chance ergebe, "werden sie sofort an den Pranger gestellt, da Neid und Missgunst doch ein bisschen zu groß sind", erklärt der Moderator und "Traumschiff"-Kapitän.
Thomas Gottschalk wurde in den letzten Monaten zweimal operiert, ohne dass die Öffentlichkeit es wusste. "Mein Krebs gilt leider als besonders aggressiv", sagte er der "Bild"-Zeitung. Heute noch muss er starke Schmerzmittel nehmen. "Opiate", erklärte seine Ehefrau dem Blatt zuvor. Gottschalk sei "witzig, frech, gut gelaunt" gewesen und zu Hause habe alles wie immer gewirkt. Bei der Bambi-Verleihung, bei der Gottschalk negativ auffiel, wurde demnach jedoch deutlich, wie stark die Medikamente ihn beeinflussen. "Ich war nicht darauf vorbereitet, dass mir jemals so etwas passieren könnte. Mit diesen Tabletten fühle ich mich, als würde ich mit meinem Kopf in einer Waschmaschine stecken", sagte Gottschalk.
"Ein Versprecher von dir sorgt immer noch für aufgeregtere Schlagzeilen als die Rentendiskussion im Bundestag", führt Silbereisen im Hinblick auf Gottschalks Bambi-Auftritt aus. "Wenn du ein Double mit dem Original verwechselst, wird wild diskutiert und alle regen sich auf. Dabei hat in Wahrheit niemand kapiert, warum da plötzlich ein Cher-Double durch die Halle schweben musste." Die anderen Gäste seien genauso verwirrt gewesen, aber wenn Gottschalk da sei, "interessiert sich für die anderen niemand. Du bist einfach zu groß und wirst es auch immer bleiben." Dass der 75-Jährige sich nun verletzlich und angeschlagen zeige, mache nur die Größe Gottschalks deutlich. "Ich wünsche dir und deiner wunderbaren Frau Karina ganz viel Kraft", gibt Silbereisen abschließend an.
Karl-Theodor zu Guttenberg warnt vor voreiligen Schlüssen
Zuvor hat sich unter anderem Karl-Theodor zu Guttenberg (53) geäußert und Gottschalk in Schutz genommen. "Du kämpfst dieser Tage, mehr denn je. Gegen den Krebs", schrieb er auf der Plattform Linkedin an seinen "Freund" gerichtet. "Eine Schlacht hast du aber bereits gewonnen. Triumphal - vielleicht, ohne dass du es bisher wahrnimmst." Die Geschichte Gottschalks erzähle dem ehemaligen Politiker zufolge "weniger über einen alternden Entertainer als über eine Republik, die vergessen hat, wie man aushält, ohne sofort zu richten".
Der Fall zeige, "wie sehr zwei Tugenden unter Druck geraten sind: Maß und Milde". Karl-Theodor zu Guttenberg meine damit, "einen misslungenen Auftritt" als "Patzer, nicht als Untergang" einzuordnen und zu bedenken, dass nicht alle Umstände immer vorab bekannt sind.
Redaktionen sollten sich seiner Ansicht nach die Frage stellen, ob Werte nicht wichtiger seien als Algorithmen. Die Öffentlichkeit müsse hinterfragen, ob "Humanität im Digitalzeitalter mit einer radikal unspektakulären Geste: dem nicht abgesendeten Witz, dem abgebrochenen Spott, dem Moment, in dem man sich daran erinnert, dass hinter der Figur eine Seele steckt", beginne.