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"Waren extrem eng": Michael Käfer über den Tod seines besten Freundes

Seit ihrer Kindheit sind Feinkost-König Michael Käfer und Lemmy Hoffmann († 67) beste Freunde. Doch eines Tages stirbt Hoffmann plötzlich. Im Gespräch mit der AZ erzählt Käfer, wie sie ihr Leben geteilt haben – und wie der Tod seines Freundes ihn bewegt.
Kimberly Hagen |
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"Da waren wir irgendwo am Tegernsee, es war immer herrlich": Michael Käfer (M.) mit seinem Spezl Lemmy Hofmann (r.). Kumpel Peter Schmuck (Ex-Lenbach-Chef) ist beim jährlichen Ritual des Bergsteigens auch oft dabei gewesen.
"Da waren wir irgendwo am Tegernsee, es war immer herrlich": Michael Käfer (M.) mit seinem Spezl Lemmy Hofmann (r.). Kumpel Peter Schmuck (Ex-Lenbach-Chef) ist beim jährlichen Ritual des Bergsteigens auch oft dabei gewesen. © privat

Sie haben fast ihr ganzes Leben miteinander geteilt – darunter auch die Schulbank in der achten Klasse. Dabei lernten sich Michael Käfer und Christian "Lemmy" Hoffmann schon viel früher kennen. Durch ihre Väter.

Als Gerd Käfer († 2015) das Feinkost-Imperium in Bogenhausen führte und sein enger Spezl Willi O. Hofmann († 2022, "Champagner-Willi") vor seinem Dasein als Präsident von den Bayern dort Schatzmeister war.

Sie spielten Fußball, fuhren zusammen in den Urlaub

Die beiden Buben mochten sich auf Anhieb. Sie spielten zusammen Fußball, Michael im Tor, fuhren zusammen in den Urlaub nach Südfrankreich und ins Engadin, wo die Hoffmanns regelmäßig ein Haus mieteten. Auch nach der Schule blieb der Kontakt eng.

Bis heute. Bis zum 10. März, als Lemmy Hoffmann plötzlich mit 67 Jahren starb. Irgendetwas mit dem Herzen, ein Aneurysma, man weiß das nicht so genau. Und es ändert ja auch nix.

Berühmte Väter: Gerd Käfer (l.) und Willi O. Hoffmann bei der Vorstadthochzeit 1981.
Berühmte Väter: Gerd Käfer (l.) und Willi O. Hoffmann bei der Vorstadthochzeit 1981. © Imago

Am Dienstag fand nun die Beerdigung für den Münchner Immobilienhändler statt. Über 200 Freunde nahmen in der Asamkirche Abschied und schwelgten später in Christian Voglers Augustiner-Keller in Erinnerungen.

Käfer: "Wir waren extrem eng"

Diese sind es auch, die Michael Käfer nun ein wenig Trost schenken. "Was hatten wir für viele schöne und besondere Momente miteinander", sagt er zur AZ. "Wir waren extrem eng. Ich bin für diese Freundschaft wirklich dankbar."

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Die beiden Spezln haben jedes Jahr zusammen den zweiten Weihnachtsfeiertag und Silvester verbracht, einmal im Jahr sind sie zum Bergsteigen an den Tegernsee gefahren. Zum Wiesn-Start fuhr Lemmy immer bei seinem Kumpel zum Wirteeinzug auf dem Wagen mit. Als der Feinkost-König Vater seiner Zwillinge wurde, war Lemmy Hoffmann der erste Freund, der ihn im Krankenhaus besuchte.

"Lemmy war für mich da"

"Wir durften noch nicht zu meiner Frau Clarissa ins Zimmer und ich war total aufgeregt, mental richtig durcheinander. Lemmy war für mich da." Umso mehr hatte es Käfer, der auch Patenonkel einer seiner Töchter ist, gefreut, als Lemmy eine Woche vor seinem Tod zum ersten Mal Großvater geworden ist.

"Er war so stolz und so glücklich", sagt Käfer. "und es tut mir so sehr im Herzen weh, dass er nicht mehr Zeit mit seiner wachsenden Familie haben durfte."

"Er war ein Menschenfänger, immer gut drauf"

Was der Groß-Gastronom und Wiesn-Wirt an seinem Spezl besonders mochte: "Lemmy war ein Menschenfänger, immer gut drauf. Er war sehr münchnerisch, ein bisserl wie ein charmanter Stenz ohne die Frauengeschichten. Er hat das Leben voll genossen. Wenn die Sonne schien, war er noch besser drauf." Dann rief er oft Käfer an: "Er sagte: 'Lass uns jetzt lieber in den Biergarten gehen, als zu arbeiten.' Aber da bin ich total anders. Ich kann mich nicht so spontan ausklinken."

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Was der Tod des besten Freundes mit ihm macht? Käfer dazu: "Natürlich wird einem nochmal bewusster, dass das Leben leider endlich ist. Durch Lemmys Tod habe ich auch wieder verstärkt an den Tod meines Vaters und meiner Mutter gedacht. Ich denke auch mehr darüber nach, ob ich genug Zeit für meine Frau und meine Söhne habe. Ob ich mir mehr Zeit nehmen soll. Und dass ich Lemmy noch viel mehr hätte treffen sollen. Vielleicht sogar mal im Biergarten."

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