Wahl in München: Piraten kapern Grüne
MÜNCHEN - Über 20 Prozent wären für die Ökos sonst drin gewesen, andererseits verlor die SPD stark an die Grünen. Die einzige Partei, welche nur Stimmen abzog, war die Linke – wer bei wem sonst noch absahnt.
Die SPD ist in München die einzige Partei, die bei der Wählerwanderung keine Stimmen gewinnen konnte. Das fand das Ulmer Institut für Wahlforschung im Auftrag des Statistischen Amtes der Stadt heraus. Dafür ist der Blutverlust an alle anderen enorm.
Im Einzelnen fanden die Wahlforscher heraus: Die SPD verlor am stärksten an die Grünen (3,35 Prozent), dann an die Nichtwähler (2,02 Prozent), zur Linken gingen 1,29 Prozent, FDP 1,07 Prozent und CSU 0,19 Prozent.
Die Linke ist die einzige Partei, die von allen Stimmen abzog – am stärksten frühere SPD-Wähler (1,29 Prozent).
Die CSU verlor vor allem an die FDP (2,23 Prozent) und an die Nichtwähler (1,81).
Interessant sind die Wanderungen ums Nichtwählerpotenzial: Dorthin gingen 2,02 Prozent frühere SPD-Wähler, 1,81 Prozent Ex-CSU-Wähler. Aber: 0,28 Prozent frühere Nichtwähler kreuzten die Grünen an, 0,07 Prozent die Linke, 0,10 Prozent die FDP.
Der Wahlgewinner FDP hat dem Institut zufolge vor allem von der CSU profitiert: 2,23 Prozent. Sie verlor minimal an die Linke. Die Grünen hätten den Sprung über die 20-Prozent-Marke schaffen können, glauben die Statistiker – wenn die Piraten in München nicht aus dem Stand mit 2,4 Prozent so viele Wähler gekapert hätten: „Das Antreten der Piraten verhindert für die Grünen ein durchaus mögliches Ergebnis von über 20 Prozent.“ Alle Zahlen gibt’s unter www.wahlamt-muenchen.de. wbo
