Waffenlieferung: Erste deutsche Panzerhaubitzen in der Ukraine angekommen
Berlin/Kiew - Knapp vier Monate nach Kriegsbeginn sind die ersten schweren Artilleriegeschütze aus Deutschland in der Ukraine eingetroffen.
Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow bedankte sich am Dienstag auf Twitter bei Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) für die Lieferung der Panzerhaubitzen 2000.
Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass die modernen Geschütze in der Ukraine eingetroffen sind. Zudem legte die Bundesregierung erstmals alle Waffenlieferungen an die Ukraine offen.
Deutschland verfährt nun wie Verbündete
Man passe sich damit der Praxis der engsten Verbündeten - zum Beispiel der USA - an, erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit den Schritt am Dienstag.
Die Liste enthält alle Waffen und anderen Rüstungsgüter, die bereits geliefert wurden oder deren Lieferung geplant ist. Sie ist nun im Internet auf der Seite der Bundesregierung zu finden. Bisher war sie nur für Abgeordnete in der Geheimschutzstelle des Bundestages einsehbar.
Bisher wurden unter anderem 3.000 Panzerfaust-Patronen geliefert
Öffentlich bekanntgegeben hatte die Bundesregierung ihre Lieferungen an die ukrainischen Streitkräfte für den Abwehrkampf gegen Russland bisher nur punktuell. Allerdings wurden sie nach Eintreffen im Kriegsgebiet von ukrainischer Seite veröffentlicht.

An Waffen geliefert wurden bisher unter anderem 3.000 Panzerfaust-Patronen, 100.000 Handgranaten, 2.700 Fliegerfäuste, 500 Stinger-Flugabwehrraketen, 100 Maschinengewehre und 16 Millionen Schuss Munition. Hinzu kommt in großem Umfang Ausrüstung wie 23.000 Gefechtshelme, 178 Kraftfahrzeuge, 1.200 Krankenhausbetten, ein Feldlazarett und vieles mehr.
Diese deutschen Waffenlieferungen in die Ukraine stehen noch aus
Noch liefern will die Bundesregierung unter anderem:
- 10.000 Schuss Artilleriemunition
- 53.000 Schuss Flakpanzermunition
- 5,8 Millionen Schuss Handwaffenmunition
- Weitere Panzerhaubitzen 2000 (Artilleriegeschütze)
- 5.000 Gefechtshelme
- 40 Aufklärungsdrohnen
- Zehn geschützte Fahrzeuge
- Vier ferngesteuerte Minenräumgeräte
- 65 Kühlschränke für Sanitätsmaterial
- 54 gepanzerte Truppentransporter mit Bewaffnung
- 30 Flugabwehrpanzer Gepard inklusive etwa 6.000 Schuss Munition
- ein Luftverteidigungssystem Iris-T SLM
- ein Artillerieortungsradar Cobra
- 80 Toyota Pick-up-Fahrzeuge
- drei Mehrfachraketenwerfer mit Munition
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