Kremlsprecher Peskow: "Werden Westen nie wieder vertrauen"

Im Westen dürfte es nur noch wenige Politiker geben, die sich Hoffnungen auf normale Beziehungen zu Russland in naher Zukunft machen. Die Signale aus dem Kreml sind eindeutig.
| AZ/dpa
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Dmitri Peskow, Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Dmitri Peskow, Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin. © Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

Moskau - Vier Monate nach dem Überfall auf die Ukraine hat Russland die Beziehungen zum Westen als langfristig beschädigt bezeichnet.

"Ja, es wird eine lange Krise werden", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in einem Interview des US-Fernsehsenders MSNBC. "Wir werden dem Westen nie wieder vertrauen." Russland erhebt seit Beginn seines Kriegs gegen die Ukraine immer wieder Vorwürfe gegen westliche Staaten - etwa wegen der militärischen Unterstützung für das angegriffene Land.

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Peskow äußerte sich auch zum Fall der beiden US-Soldaten, die in der ukrainischen Armee kämpften und kürzlich von moskautreuen Truppen gefangen genommen wurden. Diese seien Söldner und fielen damit nicht unter den Schutz der Genfer Konvention, meinte Peskow.

Peskow über gefangene US-Soldaten: "Kann nichts garantieren"

Der Kremlsprecher ließ weiter offen, ob die beiden Männer von russischen Soldaten oder von prorussischen Separatisten gefangen genommen wurden. Das ist auch insofern relevant, als dass die selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk die Todesstrafe eingeführt haben, diese in Russland hingegen ausgesetzt ist.

Auf die Frage, ob er garantieren könne, dass den beiden US-Bürgern nicht dasselbe Schicksal drohe wie drei kürzlich in Donezk zum Tode verurteilten Ausländern, sagte Peskow: "Ich kann nichts garantieren. Das hängt von den Ermittlungen ab."

Schicksal ungewiss: Anfang Juni waren zwei britische Staatsbürger (links und rechts) und ein Marokkaner, die auf ukrainischer Seite gekämpft hatten, von einem Separatisten-Gericht in Donezk als Söldner zum Tode verurteilt worden.
Schicksal ungewiss: Anfang Juni waren zwei britische Staatsbürger (links und rechts) und ein Marokkaner, die auf ukrainischer Seite gekämpft hatten, von einem Separatisten-Gericht in Donezk als Söldner zum Tode verurteilt worden. © Uncredited/AP/dpa

Die Ukraine und die Vereinten Nationen hatten den Umgang der Separatisten mit den beiden Briten und dem Marokkaner heftig kritisiert. Das UN-Menschenrechtsbüro in Genf sprach von Kriegsgefangenen, die Anspruch auf Schutz hätten.

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