Unions-Politiker fordern seine Rückkehr
In der Union werden die Rufe nach einem Comeback des zurückgetretenen Ministers lauter.
Berlin - Unmittelbar nach dem Rücktritt von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg gibt es in der Union bereits Rufe nach einem Comeback des CSU-Politikers. Der innenpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Hans-Peter Uhl (CSU), sprach sich in der „Mitteldeutschen Zeitung“ für eine rasche Rückkehr Guttenbergs in die Politik aus. „Ich hoffe, dass er uns als Politiker erhalten bleibt und die Rückkehr so bald wie möglich stattfinden kann“, sagte Uhl. Es gab Fälle, in denen sehr viel mehr kriminelle Energie bei Politikern vorhanden war, die dann zurückgekehrt sind, als bei Guttenberg.“ Die politische Klasse in Deutschland habe nicht so viele Talente, als dass man auf Guttenberg verzichten könne.
Der Minister hatte wegen der offensichtlichen Plagiate in seiner Doktorarbeit am Dienstag seinen Rücktritt erklärt und will nach einem Zeitungsbericht auch auf sein Bundestagsmandat verzichten. Der wirtschaftspolitische Sprecher der Unions-Fraktion im Bundestag, Joachim Pfeiffer (CDU), sagte „Handelsblatt Online“, Guttenberg habe in kurzer und schwieriger Zeit zwei Ministerien überaus erfolgreich geführt und dabei große Verdienste in und für Deutschland erreicht. „In einer offenen Gesellschaft hat jeder eine zweite Chance verdient“, sagte Pfeiffer.
Der Generalsekretär der baden-württembergischen CDU, Thomas Strobl, sagte der „Leipziger Volkszeitung“: „Man soll doch niemals nie sagen! Dafür gibt es eine hinreichende Anzahl von Beispielen.“ Guttenberg sei ein außerordentlich beliebter und begabter Politiker. Dagegen reagierte die Wissenschaft erleichtert auf Guttenbergs Demission. „Es wäre schlimm gewesen, wenn sich der Eindruck verfestigt hätte, dass es in der Wissenschaft mit Lug und Trug zugeht und dass dies ohne weitere Konsequenzen für die berufliche Laufbahn bleibt“, sagte der Präsident des Deutschen Hochschulverbandes, Bernhard Kempen, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. Er beklagte, dass das systematische Abschreiben bei der Doktorarbeit in der öffentlichen Debatte auf eine Ebene mit Lausbubenstreichen gestellt worden sei. Mit dem Rücktritt des Ministers seien die Dinge nun wieder vom Kopf auf die Füße gestellt worden.