Steinbrück trennt sich von seinem Sprecher

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück zieht personelle Konsequenzen aus der bisher nicht recht zündenden Wahlkampagne.
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SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück zieht personelle Konsequenzen aus der bisher nicht recht zündenden Wahlkampagne. Nach mehreren Pannen entließ er seinen Sprecher Michael Donnermeyer, wie in Parteikreisen bestätigt wurde.

Berlin - SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück zieht personelle Konsequenzen aus der bisher nicht recht zündenden Wahlkampagne. Nach mehreren Pannen entließ er seinen Sprecher Michael Donnermeyer, wie in Parteikreisen bestätigt wurde.

Seit Monaten gibt es Unmut in der SPD über Steinbrücks Kampagne - zum Teil wurden die Pannen auch Donnermeyer angelastet. Nachfolger soll der langjährige "Bild"-Journalist Rolf Kleine werden.

Kleine gilt im politischen Berlin als bestens vernetzt. Zuletzt steuerte er die politische Kommunikation des Immobilienkonzerns Deutsche Annington - was nicht ohne Brisanz ist. Schließlich verspricht die SPD eine Mietpreisbremse - die die Immobilienbranche strikt ablehnt.

Nach Informationen der "Bild"-Zeitung teilte Donnermeyer in einer Mail an seine Mitarbeiter mit, dass er nicht mehr Mitglied in Steinbrücks Team sei. Dieser habe ihn von seinen Aufgaben entbunden. Dies sei eine "harte Entscheidung, die wehtut". Er hoffe sehr, dass Steinbrücks Kampagne den nötigen Wind unter die Flügel bekomme und für einen rot-grünen Wahlsieg am 22. September sorgen könne.

Wiederholt war Donnermeyer vorgehalten worden, mögliche Stolperfallen nicht rechtzeitig zu erkennen. Zum Jahreswechsel hatte er eine Interviewpassage autorisiert, in der Steinbrück sagte, ein Bundeskanzler verdiene - gemessen an seiner zu erbringenden Leistung - zu wenig. Nach der Debatte um seine Nebeneinkünfte in Millionenhöhe musste sich Steinbrück daraufhin des Eindrucks erwehren, er fordere mehr Geld für den Job, der er selbst anstrebt.

In den Hintergrund geriet ob der Entlassung Donnermeyers die Veröffentlichung der letzten drei Mitglieder des zwölfköpfigen Kompetenzteams Steinbrücks.

Die frühere saarländische Ministerin Christiane Krajewski (SPD) übernimmt den Bereich Wirtschaft. Sie war unter dem später zur Linken gewechselten Ministerpräsidenten Oskar Lafontaine Gesundheitsministerin (1990-1994) und dann Wirtschafts- und Finanzministerin (1994-1999). Zudem war sie von 2000 bis 2001 Finanzsenatorin in Berlin.

Für den Bereich Entwicklungshilfe kommt die Präsidentin der Hilfsorganisation Brot für die Welt, Cornelia Füllkrug-Weitzel. Zusammen mit dem Essener Kulturmanager Oliver Scheytt für die Themen Kunst und Kultur komplettieren sie das Team des Herausforderers von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

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