Rente noch später? Der doppelte Schäuble

Wolfgang Schäuble sagt, man müsse das Eintrittsalter dem demografischen Wandel anpassen. Das hält AZ-Korrespondent Torsten Henke von einem noch späteren Rentenbeginn.
Torsten Henke |
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Sticht mit seiner Forderung nach einem späteren Rentenbeginn in ein Wespennest: Finanzminister Wolfgang Schäuble. Ein Kommentar von AZ-Korrespondent Torsten Henke.
dpa/AZ Sticht mit seiner Forderung nach einem späteren Rentenbeginn in ein Wespennest: Finanzminister Wolfgang Schäuble. Ein Kommentar von AZ-Korrespondent Torsten Henke.

Mit Verlaub – ist Wolfgang Schäuble schizophren? Oder wie anders ist es zu erklären, dass der Finanzminister morgens im Kabinett für die üppigste Rentenerhöhung seit 23 Jahren stimmt. Und abends erklärt der Christdemokrat vollmundig, „wir müssen uns auf die demografische Entwicklung vorbereiten“. Um die sozialen Sicherungssysteme zu stabilisieren. Bislang hat die Große Koalition gerade in der Rentenpolitik wenig dafür getan.

 

Es geht vor allem um Menschen

 

Nun jedoch ist Schäuble wieder eingefallen, dass in der gesetzlichen Rentenversicherung die demografische Zeitbombe tickt. Er macht sich für einen späteren Renteneintritt stark. Da die Deutschen immer älter werden und länger Leistungen an Anspruch nehmen, während weniger jüngere Beschäftigte in den Umverteilungstopf einzahlen, ist eine längere Lebensarbeitszeit zwar die naheliegende Lösung, wenn es später noch halbwegs auskömmliche Renten geben soll. Doch geht es nicht allein um Mathematik, sondern vor allem um Menschen.

Natürlich gibt es viele, die gerne länger arbeiten, bis 70 oder darüber hinaus. Es ist zu begrüßen, dass die Koalition beschlossen hat, das zu erleichtern. Doch andere haben sich aufgearbeitet und sind den Anforderungen der modernen Arbeitswelt nicht mehr gewachsen. Sie sollen ihren wohlverdienten Ruhestand genießen. Für sie wird es eine gewisse Flexibilisierung des bislang so starren Arbeitsrechtes und Verbesserungen bei der Erwerbsminderungsrente geben müssen.

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