Otto statt Angela: Deutschland feiert 60 Jahre Bundesrepublik

Mit einem großen Bürgerfest feiert Berlin 60 Jahre Grundgesetz und Bundesrepublik Deutschland – die Politik hält sich bewusst zurück, stattdessen stehen Otto Waalkes, Thomas Gottschalk und Udo Jürgens auf der Bühne. Beim Staatsakt tritt nur ein Redner auf: Bundespräsident Horst Köhler - und das einen Tag vor der Bundesversammlung, in der er sich zur wiederwahl stellt.
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Das Grundgesetz trat am 23. Mai 1949 in Kraft.
dpa Das Grundgesetz trat am 23. Mai 1949 in Kraft.

BERLIN - Mit einem großen Bürgerfest feiert Berlin 60 Jahre Grundgesetz und Bundesrepublik Deutschland – die Politik hält sich bewusst zurück, stattdessen stehen Otto Waalkes, Thomas Gottschalk und Udo Jürgens auf der Bühne. Beim Staatsakt tritt nur ein Redner auf: Bundespräsident Horst Köhler - und das einen Tag vor der Bundesversammlung, in der er sich zur wiederwahl stellt.

Die Bundesrepublik Deutschland wird an diesem Samstag 60 Jahre alt: Am 23.Mai 1949 trat das Grundgesetz in Kraft – dieses Datum gilt als die Geburtsstunde der Republik. Die Regierung lässt aus diesem Anlass drei Millionen Euro springen und richtet in Berlin ein großes Bürgerfest aus, das – irgendwie typisch deutsch – „eine Mischung aus Unterhaltung und Information“ sein soll. Auf der „Festmeile“, die vom Brandenburger Tor auf der Straße des 17.Juni bis zum Großen Stern reicht, werden bis zu 250000 Menschen erwartet.

Dort können besonders wissbegierige Bürger zum Beispiel ein Zelt des Bundesverfassungsgerichts besuchen, wo „führende deutsche Rechtsjournalisten“ gemeinsam mit den Karlsruher Richtern „zahlreiche Veranstaltungen gestalten“. Darüber hinaus kann man Gesprächsrunden mit Künstlern, Sportlern und Politikern sowie Lesungen und Konzerte besuchen.

Das einschlägige Berliner Polit-Personal nimmt sich dagegen an diesem Tag ausnahmsweise einmal bewusst zurück: Auf eine offizielle Rede von Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel oder einem anderen Regierungsmitglied sei bewusst verzichtet worden, sagte ein Sprecher.

Barenboim, Beethoven und die 17 Hippies

Eine prominente Ausnahme könnte es aber geben: Möglicherweise zeigt sich das designierte neue Staatsoberhaupt im Anschluss an seine Wahl durch die Bundesversammlung im Reichstagsgebäude am Samstagmittag den Bürgern und hält eine kurze Rede. Man habe eine solche Möglichkeit für den amtierende oder künftigen Bundespräsidenten eingeplant, teilte der Regierungssprecher mit. Ob es dazu kommt, werde spontan entschieden – von Horst Köhler oder Gesine Schwan.

Auf alle Fälle werden viele Parlamentarier nach der Bundespräsidentenwahl zum Brandenburger Tor strömen, wo Stardirigent Daniel Barenboim mit der Staatskapelle Berlin Beethovens 9.Sinfonie aufführt. Auf derselben Bühne führen die TV-Allzweckwaffen Sandra Maischberger und Thomas Gottschalk „Gespräche mit prominenten Zeitzeugen aus Politik, Gesellschaft und Kultur“. Am Abend treten neben Udo Jürgens als „Topacts“ der Komiker Otto Waalkes („Otto & die Friesenjungs“), „Pur“ und die Band „17 Hippies“ auf.

In der Akademie der Künste lesen unterdessen Schriftsteller wie Uwe Tellkamp, Ingo Schulze und Thomas Brussig sowie die Schauspieler Ulrich Matthes, Nina Hoss, Mario Adorf und Iris Berben.

Bereits am heutigen Freitag feiern 1400 Spitzenvertreter aus Staat, Politik, Diplomatie, Religion, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft das 60-jährige Bestehen der Bundesrepublik: Der einzige Redner bei dem Staatsakt im Konzerthaus am Gendarmenmarkt ist der amtierende Bundespräsident Horst Köhler – einen Tag vor der Wahl des neuen Staatsoberhauptes.

jox

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