Ostbeauftragte: Mindestlohn wird Kaufkraft im Osten stärken

Die Ostbeauftragte der Bundesregierung, Iris Gleicke (SPD), erwartet sich von dem geplanten bundesweiten Mindestlohn von 8,50 Euro eine stärkere Angleichung der Lebensverhältnisse in Ost und West.
von  dpa

Berlin - "In Ostdeutschland verdienen etwa 25 Prozent aller Arbeitnehmer weniger als 8,50 Euro die Stunde, in Westdeutschland liegt der Anteil bei der Hälfte", sagte Gleicke der Nachrichtenagentur dpa. "Deshalb wird der Mindestlohn in Ostdeutschland auch mehr Nachfrage bringen und einen Kaufkrafteffekt für die Wirtschaft haben." Natürlich würden auch die Preise steigen, gerade im Dienstleistungsbereich. "Die Menschen werden aber auch mehr verdienen und sich deshalb diese Dienstleistungen trotzdem leisten können."

Einen Anstieg der Arbeitslosigkeit befürchtet Gleicke nicht. "In 21 von insgesamt 28 EU-Staaten gibt es schon heute einen Mindestlohn, und dort ist es zu keiner erhöhten Arbeitslosigkeit aufgrund des Mindestlohns gekommen", sagte sie.

Der Bundestag hatte sich am Donnerstag zum ersten Mal mit dem Gesetz befasst. Der Mindestlohn soll vom 1. Januar 2015 an gelten, bis 2017 soll bei abweichenden, überregional gültigen Tarifverträgen noch eine Übergangsfrist gelten. Sonderregelungen für den Osten hatten schon frühzeitig unter anderem Ost-Ministerpräsidenten wie Sachsen-Anhalts Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) abgelehnt.

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