Mutmaßlicher Iran-Spion in U-Haft

Im dänischen Aarhus wird Ende Juni ein Mann festgenommen. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm vor, für den Iran in Berlin spioniert zu haben. Nun ist der Mann in Deutschland - und in U-Haft.
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Ein mutmaßlicher Iran-Spion ist jetzt in U-Haft.
Ein mutmaßlicher Iran-Spion ist jetzt in U-Haft. © Bernd Weißbrod/dpa
Karlsruhe

Nach der Festnahme eines mutmaßlichen Spions für einen iranischen Geheimdienst in Dänemark ist der Beschuldigte in Deutschland in Untersuchungshaft gekommen. Wie die Bundesanwaltschaft mitteilte, setzte der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs (BGH) in Karlsruhe den Haftbefehl gegen den Dänen in Vollzug.

Die Bundesanwaltschaft wirft ihm vor, im Auftrag des Irans jüdische Orte und Personen in Berlin ausgespäht zu haben. Ihrer Einschätzung nach sollten auf diese Weise möglicherweise Anschläge vorbereitet werden. Am 26. Juni ließen die obersten deutschen Strafverfolger den 53-jährigen Mann, der afghanische Wurzeln hat, im dänischen Aarhus festnehmen. Er wurde am Montag nach Deutschland überstellt.

Israels Auslandsgeheimdienst Mossad beteiligt

Den Auftrag sollen die sogenannten Al-Kuds-Brigaden erteilt haben - die Auslandseinheit der einflussreichen Revolutionsgarden, Irans Elitestreitmacht. Zu ihren Aufgaben gehören verdeckte Geheimdienstoperationen im Ausland. Nach Informationen des "Spiegels" soll der Beschuldigte unter anderem vom Sitz der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Fotos gemacht haben.

Der erste Hinweis auf den Dänen kam laut Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) von einem befreundeten Nachrichtendienst aus dem Ausland. Man habe mit mehreren ausländischen Diensten in der Sache kooperiert, sagte er. Eine mit dem Thema vertraute Quelle bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad beteiligt war. 

Iran weist Vorwürfe zurück

Der Festgenommene stehe im Verdacht, Vorbereitungen für Brandanschläge getroffen zu haben, sagte Dobrindt. Unter anderem soll er versucht haben, Menschen anzuheuern, die diese Anschläge ausführen. Das Auswärtige Amt bestellte nach der Festnahme den iranischen Botschafter ein.

Der Iran wies die Vorwürfe entschieden zurück. Die iranische Botschaft in Berlin sprach von "unbegründeten und gefährlichen Behauptungen", wie die regierungsnahe Nachrichtenagentur Isna berichtete. Die Vorwürfe seien Teil einer Kampagne, um von Israels Krieg gegen den Iran abzulenken.

Israel hatte am 13. Juni den Iran angegriffen und landesweit Ziele bombardiert. Als Begründung führte die Regierung die Bedrohung durch Irans umstrittenes Atomprogramm an - Israel befürchtet, die Islamische Republik könnte eine Atombombe bauen. Der Iran bestreitet dies und reagierte mit Raketen- und Drohnenangriffen. Inzwischen gilt eine Waffenruhe.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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