Lesbisch: Homosexuelle feiern Umweltministerin Hendricks
BERLIN - Es war nur eine Randbemerkung. Kurz vor Silvester sprach Umweltministerin Barbara Hendricks (61, SPD) mit einem Reporter der "Rheinischen Post" über ihren ersten Jahreswechsel als Ministerin. Sie werde in Berlin sein, sagte die 61-Jährige, weil dort ein Umzug anstehe. "Die Kisten sind gepackt und stehen zum Umzug bereit ", schrieb der Reporter. Und weiter: "Deshalb wird sie heute mit ihrer Lebenspartnerin auch das Silvesterfest in der deutschen Hauptstadt verbringen."
Dass die Umweltministerin derart unaufgeregt und fast beiläufig über ihr Liebesleben Auskunft gab, sorgt im Internet für eine Welle der Begeisterung. "Gut so!!", Respekt" und "Gratuliere!" lauten die Kommentare auf Twitter & Co.
Die Schwulen- und Lesbenorganisationen von CDU und SPD begrüßen das Outing. "Ich wünsche mir, dass Politiker meiner Partei dem nachfolgen", sagte der Vize-Vorsitzende der Lesben und Schwulen in der Union (LSU) Thomas Mehlkopf-Cao dem "Focus". Hendricks Schritt sei ein positives Beispiel dafür, wie man völlig normal damit umgehen könne.
Auch die Arbeitsgemeinschaft der Lesben und Schwulen in der SPD reagierte positiv. "Noch besser wäre, wenn es keine Schlagzeile mehr wert wäre", sagte der Vorsitzende Ansgar Dittmar.
Laut "Rheinischer Post" ist in Hendricks Heimatstadt Kleve in NRW seit zwei Jahren bekannt, dass die Politikerin mit einer Frau zusammenlebt. Bislang hatte sich die frühere Schatzmeisterin der SPD allerdings nicht öffentlich zu ihrer Homosexualität bekannt.