Kreml: Ex-Kanzler Schröder in Moskau - Kontakt mit Putin?

Im März war der frühere Bundeskanzler Schröder schon einmal in die russische Hauptstadt gereist, um mit dem russischen Präsidenten zu sprechen. Nun hält Schröder sich erneut in Moskau auf - um Urlaub zu machen, wie er sagt.
AZ/dpa |
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Altkanzler Gerhard Schröder (SPD).
Altkanzler Gerhard Schröder (SPD). © Kay Nietfeld/dpa

Moskau - Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) ist nach Kremlangaben in der russischen Hauptstadt Moskau.

Kremlsprecher Dmitri Peskow schloss nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax am Dienstag nicht aus, dass Schröder auch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Kontakt treten könnte. Die beiden Politiker verbindet eine Freundschaft. "Soweit uns bekannt ist, ja, ist er tatsächlich in Moskau", sagte Peskow demnach zu Berichten, dass der SPD-Politiker sich in der Hauptstadt aufhalte.

"Treffen als solche gibt es nicht, aber wir schließen einen Kontakt nicht aus", sagte der Kremlsprecher. Zuletzt habe es zwischen Putin und Schröder "weniger aktive" Kontakte gegeben.

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Schröders Ehefrau, Soyeon Schröder-Kim, bestätigte dem "Spiegel" am Dienstag, dass sich ihr Mann derzeit in Moskau aufhalte. Am Montag hatte bereits "RTL" über den Besuch von Schröder berichtet. Auf die Frage, ob er Putin treffe, antwortete der Altkanzler dem "RTL"-Bericht zufolge: "Ich mache hier ein paar Tage Urlaub. Moskau ist eine schöne Stadt."

Schröder und Putin hatten etwa 2005 gemeinsam das Projekt Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 auf den Weg gebracht. Die wichtigste Versorgungsleitung für Deutschland wird im Zuge der Sanktionen im Ukraine-Krieg inzwischen von russischer Seite immer weniger mit Gas befüllt. Putin steht in der Kritik, die Gasleitung als geopolitische Waffe zu benutzen; Schröder hatte sie dagegen stets als rein wirtschaftliches Projekt verteidigt.

SPD-Bezirk Hannover will über möglichen Parteiausschluss Schröders entscheiden

Schröder steht seit langem wegen seiner Nähe zu Putin und zur russischen Öl- und Gaswirtschaft in der Kritik. Auch nach der russischen Invasion in die Ukraine im Februar hat sich Schröder nach Auffassung auch vieler Genossen in seiner Partei bisher nicht ausreichend von Russland distanziert.

Vermutlich in der ersten Augustwoche will die Schiedskommission des SPD-Unterbezirks Region Hannover über einen möglichen Parteiausschluss entscheiden. Die rechtlichen Hürden für eine Parteistrafe oder gar einen Ausschluss sind allerdings sehr hoch.

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4 Kommentare
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  • freeman am 27.07.2022 10:15 Uhr / Bewertung:

    Ein Mann mit Rückgrat, der sich nicht verbiegen lässt; allen Unkenrufen und jeglichem Shitstorm weltweiten Ausmaßes zum Trotz. Allein deshalb hat Altkanzler Schröder meinen Respekt. Von welchem Politiker heutzutage könnte man sowas erwarten?

    Wie sein Land mit einem ehemaligen Staatsoberhaupt umgeht ist aber selbst Deutschland nicht würdig. Somit hat sich Deutschland also die aktuelle Lage eigentlich redlich verdient. Wenn man sich umkuckt und umhört, wie toll die Leute die eigentlichen Kriegstreiber Baerbock, Habeck&Co finden.

  • Neuhauserin am 26.07.2022 21:17 Uhr / Bewertung:

    Ohne ein Faible für Bundeskanzler a.D. zu haben. Evtl hat er noch seine 7 Sinne beieinander. Europa lässt sich durch die Ukraine kaputt machen. Aufwachen bitte liebe Leute!

  • gast100 am 26.07.2022 18:34 Uhr / Bewertung:

    Och, vielleicht schaut er sich nach einem neuen Domizil um.

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