Baerbock in Prag: Panzer-Ringtausch mit Tschechien vor dem Abschluss

Tschechien will der Ukraine 20 T-72-Panzern sowjetischer Bauart liefern und soll dafür aus Deutschland 15 Leopard-2-Panzer erhalten - doch die Gespräche über einen Ringtausch laufen nicht immer so zügig wie erwartet.
AZ/dpa |
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Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock und ihr tschechischer Amtskollege Jan Lipavsky in Prag.
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock und ihr tschechischer Amtskollege Jan Lipavsky in Prag. © Sulova Katerina/CTK/dpa

Prag - Die Verhandlungen zwischen Deutschland und Tschechien über einen Panzer-Ringtausch zur Unterstützung der Ukraine stehen laut Bundesaußenministerin Annalena Baerbock vor dem Abschluss.

Man sei "in der Finalisierungsphase des gemeinsamen Vertrags", sagte Baerbock am Dienstag nach einem Treffen mit ihrem tschechischen Amtskollegen Jan Lipavsky in Prag. Aus der Sicht der Außenministerin könnte die Vereinbarung Vorbildcharakter für Vereinbarungen mit anderen Ländern haben. "Da müssen wir uns genau anschauen, wie wir das auf andere Länder übertragen können, damit die Lieferungen auch schnell stattfinden."

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Deutschland hatte sich bereits im Mai grundsätzlich mit der Regierung in Prag darauf verständigt, den tschechischen Streitkräften für die Lieferung von 20 T-72-Panzern sowjetischer Bauart in die Ukraine 15 deutsche Leopard-2-Panzer bereitzustellen. Die Verhandlungen über die Details laufen aber noch. Baerbock sagte, die Panzer sollten aus Industriebeständen geliefert werden.

Ringtausch: Verhandelt wurde mit Polen, Slowenien, der Slowakei, Tschechien und Griechenland

Die Idee des Ringtauschs entstand kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs. Ziel war es eigentlich, die Ukraine möglichst schnell mit schweren Waffen zu versorgen. Verhandelt wurde mit Polen, Slowenien, der Slowakei, Tschechien und Griechenland. Baerbock räumte am Wochenende ein, dass man nicht so zügig vorankomme, wie ursprünglich erwartet. Politiker von Grünen, FDP und CDU/CSU zeigten sich daraufhin offen für die direkte Lieferung deutscher Kampf- und Schützenpanzer in die Ukraine. Baerbock sagte am Dienstag auf Nachfrage nicht, wie sie dazu steht.

Lipavsky nannte den Ringtausch "ein wichtiges Symbol und ein konkretes Projekt, das zeigt, wie stark und gut die gegenseitigen Beziehungen sind". Er sagte aber auch, dass die Waffen sowjetischen Typs ausgingen und auch nicht von so guter Qualität seien. Daher sei es angebracht, über die direkte Lieferung von Waffen westlichen Typs nachzudenken. Er würde es begrüßten, wenn die Debatte in Deutschland in diese Richtung gehe.

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3 Kommentare
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  • katzundmaus am 26.07.2022 23:23 Uhr / Bewertung:

    Bravo, die Kriegsmaschinerie läuft! Wenn wir jetzt noch anfangen, das Gerät zu verkaufen anstatt zu verschenken, dann stehen große Feldherrenzeiten bevor.

  • Andi K. am 26.07.2022 14:57 Uhr / Bewertung:

    Da lacht sich das Militaristenherz, wer hätte je gedacht, dass unsere Grünen so großartig in Waffengeschäfte- und -lieferungen einsteigen, dafür friert man auch gerne für Selenskyj.

  • Himbeergselchts am 27.07.2022 13:50 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Andi K.

    Die baden aus, was die Union jahrelang ignoriert und verschnarcht hat.
    Erneuerbare Energien wäre das Zauberwort gewesen.
    Genau was die Grünen in der Opposition forderten. Sie wurden nicht gehört.

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