Kommentar

Info-Lecks bei Sondierungsgesprächen: Bedenklich, bedenklich

Der Berlin-Korrespondent Stefan Lange über Durchstechereien bei den Sondierungen.
Stefan Lange |
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Sondierungsgespräche unterliegen wie Koalitionsverhandlungen keinen festen Verhaltensregeln. Nach den schlechten Erfahrungen bei den Sondierungen 2017 und 2013 haben sich FDP, Grüne, SPD und Union diesmal aber auf die Parteifahnen geschrieben, dass sie sich zurücknehmen wollen: keine Durchstechereien - sondern Vertrauensbildung. So weit die Theorie.

Aus den Gesprächen zwischen Union und FDP ist nun doch etwas nach draußen gedrungen. Rein inhaltlich wäre das angesichts der langweiligen Details kein Problem. Die Union soll die Grünen ins Jamaika-Boot ziehen? Ja, bitteschön, wer denn sonst? In den beiden zur Auswahl stehenden Dreier-Konstellationen sind es natürlich die großen Partner, die den kleinen Angebote machen müssen.

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Das Problem ist vielmehr, dass sich irgendjemand nicht an die Regeln gehalten hat. Das ist bedenklich mit Blick auf den Fortgang der Gespräche. Wenn jetzt schon geplaudert wird, obwohl es eigentlich nicht viel zu berichten gibt, was kommt dann erst in den Koalitionsverhandlungen? Da geht es schließlich um weit mehr: um konkrete Inhalte und ums Personal.

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11 Kommentare
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  • glooskugl am 06.10.2021 07:24 Uhr / Bewertung:

    Auch mich würde das interessieren...
    Mich würde gerne auch wissen warum die FDP mit der Union verhandelt und das obwohl die letzten Umfragen klar gezeigt haben was des Wählers Willen ist. Ist der FDP und der Union wohl wurscht. Na macht nix ,es wird eh zu Neuwahlen kommen und diese überleben nur zwei Parteien welche dann die absolute Mehrheit haben werden. Wozu gehen wir wählen, wenn dann so Typen wie der Laschet machen was sie wollen. Die FDP als Vertreter einer Minderheit mit maximaler Kohle auf dem Konto macht auf "langem hebel" .Das rächt sich bei Neuwahlen.Fürs normale Volk haben die eh nichts übrig.

  • MichiK am 06.10.2021 10:19 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von glooskugl

    Nur weil man die stärkste Fraktion im neuen Bundestag hat, heißt das nicht, dass man automatsch Kanzler wird. Jede rechnerisch mögliche Kombination kann zu einer Regierungsbildung führen. Einzig, dass der Bundespräsident zuerst dem Kandidaten der größten Fraktion den Auftrag erteilt, ist gelebte Tradition. Ich finde es zu einfach, zu sagen der Wählerwille ist eindeutig. Ist er in meinen Augen eben nicht, weil er sonst rot-grün so stark gemacht hätte, dass keine weitere Partei für eine stabile Mehrheit notwendig wäre oder Jamaika auch im Bereich des möglichen ist. War es der Wille des Wählers bei den letzte drei Wahlen, dass entweder eine GroKo dabei heraus kam oder wie jetzt doch wieder möglich ist?
    Und Umfragen sind nur das Meinungsbild weniger, dass ist für mich nichts verbindliches. Frage ich tausend andere, die eher aus dem konservativen Lager kommen, habe ich 55% Wille für Jamaika.

  • Wolff am 06.10.2021 11:28 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von MichiK

    Ein Jungwähler sagte kürzlich im Fernsehen, er habe FDP deswegen gewählt, weil die gegen Tempolimit sind, er gerade seinen Fühererschein gemacht hat und nun fröhlich aufs Gas treten möchte.

    Bei soviel politischer Kompetenz und Zunkunftsorientierung an den wirklich wichtigen Sachthemen dieses Landes (und nicht so einem Egoscheiß wie "freie Fahrt für freie Bürger") kann ich nur den Kopf schütteln.

    Und für solchen Schmarrn soll dann auch noch das Wahlalter auf 16 abgesenkt werden? Mit welchem Speck fängt man denn dann wohl diese Mäuse am besten...?

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