Herrmann: Wir haben ihnen die Morde nicht zugetraut

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat eingeräumt, die Gewaltbereitschaft von Rechtsextremisten unterschätzt zu haben.
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Der Innenminister von Bayern, Joachim Herrmann (CSU).
dapd Der Innenminister von Bayern, Joachim Herrmann (CSU).

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat eingeräumt, die Gewaltbereitschaft von Rechtsextremisten unterschätzt zu haben.

München –  „Wir haben in der Tat dem Großteil der Szene Morde nicht zugetraut“, sagte Herrmann der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstag). „Brutale Gewalt gegen Ausländer war nicht auszuschließen, aber derart kaltblütig geplante Morde haben alle überrascht“, sagte Herrmann zu den Mordtaten des Zwickauer Neonazi-Trios.

Den mutmaßlichen Terroristen Beate Zschäpe, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos werden Morde an neun Kleinunternehmern türkischer und griechischer Herkunft sowie an einer Polizistin vorgeworfen.

Unter anderem befasst sich ein Untersuchungsausschuss des Bundestages mit der Frage, warum das Trio jahrelang untertauchen und unbemerkt morden konnte. Nach Bekanntwerden der Morde sei eine Solidarisierung unter den Rechtsextremisten zu beobachten, sagte Herrmann.

Dennoch geht er nicht davon aus, dass Rechtsextremisten sich in den Kern der Gesellschaft vorgearbeitet haben: „Ich glaube, dass die Neonazis in Bayern keine breite Unterstützung in der Gesellschaft haben.“

Es gebe in Bayern allerdings 2500 rechte Extremisten, die sehr ernst genommen werden müssten. Rechte traten in den vergangenen Wochen in Bayern immer dreister auf. So beispielsweise im oberbayerischen Halsbach (Landkreis Altötting), wo vor gut einer Woche 100 Neonazis ein Konzert in einem Gasthof besuchten. 400 Menschen hatten dageben demonstriert.

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