Greenpeace: Öltanker der Schattenflotte Gefahr für Ostsee

Die sogenannte Schattenflotte besteht aus Schiffen, mit denen Russland internationale Sanktionen umgeht, um etwa Öl zu exportieren. Viele der Schiffe sind alt und deshalb gefährlich.
dpa |
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Die russische Schattenflotte ist laut Greenpeace eine Gefahr für die Ostsee. (Archivbild)
Die russische Schattenflotte ist laut Greenpeace eine Gefahr für die Ostsee. (Archivbild) © Jens Büttner/dpa
Berlin

Öltanker der sogenannten russischen Schattenflotte bedrohen nach Einschätzung von Greenpeace die Umwelt an der deutschen Ostseeküste. Seit Mitte Juni haben nach einer Zählung der Umweltorganisation 188 solcher Tanker von den russischen Ölhäfen Primorsk und Ust-Luga aus mit Millionen Tonnen Rohöl die deutsche Ostseeküste passiert, teilte Greenpeace mit. 123 dieser Tanker standen den Angaben zufolge auf Sanktionslisten, 27 davon - sogenannte Geister-Tanker - waren demnach in keinem Flottenregister gelistet und führten eine falsche Flagge. Insgesamt 70 Tanker waren laut Greenpeace 20 Jahre alt oder älter "und damit für den sicheren Transport von Rohöl nicht mehr geeignet". 

"Russland verhält sich mit den Geister-Tankern auf den Weltmeeren wie jemand, der einen Lkw vom Schrottplatz holt und mit gefährlicher Ladung ohne Zulassung, Kennzeichen und Versicherung über die Autobahn brettert", sagte Thilo Maack, Meeresbiologe von Greenpeace, mit Blick auf eine mögliche Havarie. "Wir müssen die Küsten unbedingt vor dieser Umweltgefahr schützen." 

Die "russische Schattenflotte" besteht aus Schiffen, mit denen Russland internationale Sanktionen umgeht, um etwa Öl zu exportieren. Viele der Schiffe sind alt und fahren unter der Flagge eines anderen Landes.

Appell an die Bundesregierung

Nach Meinung der Umweltorganisation sollten Außenminister Johann Wadephul (CDU) und Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) vor allem die deutschen Küsten sichern. Zudem müssten Juristen der Bundesregierung prüfen, ob Schiffen der Schattenflotte ohne Flagge das Recht auf Durchfahrt verweigert werden könne, fordert Maack. 

Im Juni hatten die Ostsee-Anrainerstaaten sowie Belgien, die Niederlande und Großbritannien ihre Absicht erklärt, konsequent gegen die sogenannte russische Schattenflotte vorzugehen.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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