Edathy will ein Buch schreiben
Hamburg -Sebastian Edathy will sich mit einem Buch wehren. Der SPD-Politiker, der seit Bekanntwerden seiner Kinderporno-Affäre untergetaucht ist, will „die Hintergründe der so genannten Affäre darstellen“. Er fühle sich „als Freiwild“.
Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt gegen Edathy wegen Vorwürfen „im Grenzbereich“ zur Kinderpornografie. Edathy hat sich nach Kenntnis der Ermittler Bilder von unbekleideten Buben zwischen neun und 13 Jahren bei einem kanadischen Händler bestellt, der vergangenen Herbst aufgeflogen ist. SPD-Innenpolitiker Edathy (44) stand mit 800 weiteren Deutschen auf der Kundenliste, darunter war auch ein hoher BKA-Mann. Weil Hans-Peter Friedrich als Innenminister die SPD im Oktober von Ermittlungen gegen Edathy informierte, musste der CSU-Minister gehen.
Jetzt sieht sich Edathy „ohne eigenes Zutun als Projektionsfläche für vielerlei Phantasien“. Das sei für ihn „befremdlich“, sagt er dem „Spiegel“. „So schreckt man Leute nachvollziehbar von der Politik ab.“ Er wolle über das „Spannungsverhältnis zwischen privatem und öffentlichem Leben als Politiker“ schreiben. Die Staatsanwaltschaft Hannover habe „schwere Fehler gemacht“.
Und er werde für einen Untersuchungsausschuss des Bundestags zur Affäre zur Verfügung stehen, sagt Edathy. Den fordert die Opposition.
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