Die Grünen in Bayern: Stetig aufwärts
Die AZ-Landtagskorrespondentin Angela Böhm über die bayerischen Grünen und ihren enormen Zuwachs in Umfragen.
Zwei Sterbefälle, zwei Schwerkranke, eine Abtrünnige. Bayerns Grüne haben fünf bewegte Jahre hinter sich. Der Krebstod ihrer Galionsfigur Sepp Daxenberger hat sie schwer getroffen. Der Freitod ihres Schwabenmatadors Adi Sprinkart hat sie geschockt. Die schweren Krebserkrankungen ihrer parlamentarischen Geschäftsführerin Ulrike Gote und ihres Ex-Fraktionschefs Sepp Dürr haben sie gelähmt. Der Absprung ihrer „Geierwally“ Barbara Rütting hat sie geärgert. Die inzwischen 85-jährige Schauspielerin und Tierschützerin hatte den Grünen den Rücken gekehrt, weil Renate Künast im TV frisch gefischten Fisch mit drei Hieben tötete.
Geschadet hat das der Ökopartei in Bayern nicht. Im Freistaat steht sie so gut da wie keine andere Partei. Während die CSU mühsam versucht, verlorene Stimmen zurückzugewinnen, die FDP um den Wiedereinzug in den Landtag bangt, die Freien Wähler auf der Stelle treten und die SPD sich gegen den Abwärtstrend stemmt, wachsen die Grünen seit 2008 kontinuierlich und nachhaltig. In den jüngsten Umfragen liegen sie bei 15 Prozent. Das heißt: In den letzten fünf Jahren haben sie einen Zuwachs von 50 Prozent zu verzeichnen.
Den haben sie nicht nur ihrem klaren Profil zu verdanken. In Sachen Atomausstieg und Energiewende zeigen sie die größte Kompetenz. Ihr Gesellschaftsbild entspricht der Zeit. Und dass sie auch Ministerpräsident und OB können, beweisen gerade eindrucksvoll die Parteifreunde im Nachbarländle.
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