Demonstration: Merkel muss weg - Wütende Gegner der Bundeskanzlerin in Hamburg

Die einen rufen "Volksverräter", die anderen "Nazis" – die Parolen von Merkel-Gegnern und Antifa-Demonstranten in Hamburg sind martialisch. Besonnene Stimmen und ein großes Polizeiaufgebot verhindern eine direkte Konfrontation.
dpa |
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Teilnehmer einer Gegendemonstration zu einer "Merkel muss weg!" - Kundgebung halten ein Schild mit der Aufschrift "AFD.Pegida und Co In Hamburg ein No-Go" in die Höhe.
Axel Heimken/dpa 14 Teilnehmer einer Gegendemonstration zu einer "Merkel muss weg!" - Kundgebung halten ein Schild mit der Aufschrift "AFD.Pegida und Co In Hamburg ein No-Go" in die Höhe.
Einsatzkräfte der Polizei sichern eine "Merkel muss weg!" - Kundgebung, die vor dem Eingang zum Bahnhof Dammtor stattfindet.
Axel Heimken/dpa 14 Einsatzkräfte der Polizei sichern eine "Merkel muss weg!" - Kundgebung, die vor dem Eingang zum Bahnhof Dammtor stattfindet.
Einsatzkräfte der Polizei sichern eine "Merkel muss weg!" - Kundgebung, die vor dem Eingang zum Bahnhof Dammtor stattfindet.
Axel Heimken/dpa 14 Einsatzkräfte der Polizei sichern eine "Merkel muss weg!" - Kundgebung, die vor dem Eingang zum Bahnhof Dammtor stattfindet.
insatzkräfte der Polizei sichern eine "Merkel muss weg!" - Kundgebung, die vor dem Eingang zum Bahnhof Dammtor stattfindet.
Axel Heimken/dpa 14 insatzkräfte der Polizei sichern eine "Merkel muss weg!" - Kundgebung, die vor dem Eingang zum Bahnhof Dammtor stattfindet.
Polizeikräfte sperren für eine Gegendemonstration zu einer "Merkel muss weg!" - Kundgebung die Zugänge zum Bahnhof Dammtor.
Axel Heimken/dpa 14 Polizeikräfte sperren für eine Gegendemonstration zu einer "Merkel muss weg!" - Kundgebung die Zugänge zum Bahnhof Dammtor.
Polizeikräfte sperren für eine Gegendemonstration zu einer "Merkel muss weg!" - Kundgebung die Zugänge zum Bahnhof Dammtor.
Axel Heimken/dpa 14 Polizeikräfte sperren für eine Gegendemonstration zu einer "Merkel muss weg!" - Kundgebung die Zugänge zum Bahnhof Dammtor.
Polizeikräfte sperren für eine Gegendemonstration zu einer "Merkel muss weg!" - Kundgebung die Zugänge zum Bahnhof Dammtor.
Axel Heimken/dpa 14 Polizeikräfte sperren für eine Gegendemonstration zu einer "Merkel muss weg!" - Kundgebung die Zugänge zum Bahnhof Dammtor.
Die Gegendemonstration zu einer "Merkel muss weg!" - Kundgebung bewegt sich auf den Bahnhof Dammtor zu.
Axel Heimken/dpa 14 Die Gegendemonstration zu einer "Merkel muss weg!" - Kundgebung bewegt sich auf den Bahnhof Dammtor zu.
Die Gegendemonstration zu einer "Merkel muss weg!" - Kundgebung bewegt sich auf den Bahnhof Dammtor zu.
Axel Heimken/dpa 14 Die Gegendemonstration zu einer "Merkel muss weg!" - Kundgebung bewegt sich auf den Bahnhof Dammtor zu.
Teilnehmer einer Gegendemonstration zur Kundgebung "Merkel muss weg!" laufen über die Mönckebergstraße.
Axel Heimken/dpa 14 Teilnehmer einer Gegendemonstration zur Kundgebung "Merkel muss weg!" laufen über die Mönckebergstraße.
SPD-Mitglieder nehmen bei einer Gegendemonstration zur Kundgebung "Merkel muss weg!" mit einem Plakat mit der Aufschrift "Nazis keinen MEter! Hamburg ist bunt!" teil.
Axel Heimken/dpa 14 SPD-Mitglieder nehmen bei einer Gegendemonstration zur Kundgebung "Merkel muss weg!" mit einem Plakat mit der Aufschrift "Nazis keinen MEter! Hamburg ist bunt!" teil.
Eine Teilnehmerin einer Gegendemonstration zur Kundgebung "Merkel muss weg!" trägt eine Maske mit der Aufschrift "No Racism".
Axel Heimken/dpa 14 Eine Teilnehmerin einer Gegendemonstration zur Kundgebung "Merkel muss weg!" trägt eine Maske mit der Aufschrift "No Racism".
Antje Möller (Bündnis90/DieGrünen), Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft, spricht bei einer Gegendemonstration zur Kundgebung "Merkel muss weg!"
Axel Heimken/dpa 14 Antje Möller (Bündnis90/DieGrünen), Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft, spricht bei einer Gegendemonstration zur Kundgebung "Merkel muss weg!"
Der Präsident des Fußballclubs FC St. Pauli läuft mit Teilnehmern einer Gegendemonstration zur Kundgebung "Merkel muss weg!" laufen den Jungfernstieg.
Axel Heimken/dpa 14 Der Präsident des Fußballclubs FC St. Pauli läuft mit Teilnehmern einer Gegendemonstration zur Kundgebung "Merkel muss weg!" laufen den Jungfernstieg.

Hamburg - Für das Hamburger Bündnis gegen Rechts sind die Anti-Merkel-Demonstranten, die sich am Montagabend in der Hansestadt am Dammtorbahnhof versammeln, Faschisten und Rassisten. "Nie wieder Faschismus", ruft die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Antje Möller ins Mikrofon.

Unter den "Wutbürgern" seien alte und neue Nazis, die den Holocaust relativierten. Die stellvertretende Hamburger SPD-Vorsitzende Inka Damerau gibt die Parole "Keinen Meter den Nazis" aus, Gewerkschaftssekretär Mike Hörster fordert Solidarität und Internationalismus. "Wehret den Anfängen", mahnt er die rund 1.500 Teilnehmer der linken Demonstration.

Demonstranten fordern in Sprechchören: "Merkel muss weg"

Auf dem von der Polizei abgesperrten Dag-Hammarskjöld-Platz - einer Art Hinterhof des Bahnhofs - sind rund 300 Menschen zusammengekommen. Sie haben andere Ansichten, fordern in Sprechchören: "Merkel muss weg!" Eine junge Rednerin zählt Messerangriffe in Deutschland auf, die von Einwanderern aus islamischen Ländern verübt worden seien. "Wir fordern die Rückkehr zum Rechtsstaat", sagt sie. Immer wieder geht es um das "Unrecht der illegalen Migration", wie es ein anderer Redner formuliert. Als der Name von Außenminister Heiko Maas (SPD) fällt, rufen Teilnehmer "Volksverräter".

Es ist die achte Kundgebung dieser Art seit Anfang Februar in Hamburg. Ähnliche Versammlungen gibt es regelmäßig auch in Cottbus und anderen Städten, in denen die Pegida-Bewegung Fuß gefasst hat. In Hamburg, einer Stadt mit einer starken linken Szene, haben es die Kritiker von Islam und Einwanderung schwerer.

Reichsbürger unter den Demonstranten

Der Hamburger Verfassungsschutz hat erklärt, dass sich unter die Hamburger Montagsdemonstrationen auch sogenannte Reichsbürger gemischt haben, die den Bestand der Bundesrepublik Deutschland ablehnen. Außerdem seien die Türsteherszene und Hooligans der 90er Jahre vertreten. "Jeder, der dort mitmarschiert, weiß genau, dass er mit Extremisten gemeinsame Sache macht", warnte Verfassungsschutzchef Torsten Voß.

Die Merkel-Gegner sind an diesem Montagabend mehrheitlich Männer ab 40 Jahren - es sind aber auch Frauen gekommen. Sabine Reith steht mit ihrem Plakat "gegen die Islamisierung des Alstertals" neben zwei anderen sehr bürgerlich wirkenden Damen. Die 57-Jährige ist verärgert über den Bau einer Flüchtlingsunterkunft in einem Naturschutzgebiet. Im Streit um die Einwanderungspolitik sei sie 2015 aus der CDU ausgetreten. Andere Teilnehmer haben sich in Deutschlandfahnen gehüllt, ein Demonstrant fordert auf einem Schild "Deutschland zuerst", an einem anderen Transparent mit der Aufschrift "Die Kunst ist frei! - Lost and found" baumeln Gehirne aus Pappmaché.

Schwerer Zwischenfall: Teilnehmer wird bewusstlos geschlagen

Bekennende Rechtsextremisten sind auf der Kundgebung schwer auszumachen. Die Polizei hat nach eigenen Angaben 720 Beamte im Einsatz. Eine Woche zuvor waren es 920 Polizisten gewesen. Dennoch kam es zu einem schweren Zwischenfall. Ein Teilnehmer der Anti-Merkel-Kundgebung wurde in der benachbarten U-Bahnstation Stephansplatz von zwei Unbekannten angegriffen und bewusstlos geschlagen.

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