Lockerung der Brandmauer zur AfD: So reagiert die CSU-Spitze auf den Vorstoß

Die CSU-Spitze lehnt jegliche Forderungen nach einer Lockerung der sogenannten Brandmauer zur AfD kategorisch ab. "Die CSU schließt jede Kooperation mit der AfD aus. Eine Zusammenarbeit mit der AfD würde Deutschland schaden und die Union zerstören", sagte Generalsekretär Martin Huber der Deutschen Presse-Agentur in München.
Huber wies damit Rufe ehemals einflussreicher Unionspolitiker, darunter des früheren CDU-Generalsekretärs Peter Tauber und Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), nach einem Kurswechsel der Union zurück. Auch CSU-Chef Markus Söder hatte sich in der Vergangenheit immer wieder klar gegen jegliche Zusammenarbeit mit der AfD ausgesprochen.
Huber wirft AfD Landesverrat vor
"Die AfD ist eine Gefahr für unser Land: Sie sind Gegner der Nato, wollen raus aus der EU und hin zu Putin. AfD-Abgeordnete gehen in der russischen Botschaft ein und aus und reisen für Gespräche in den Kreml - das ist kein Patriotismus, das ist Landesverrat", betonte Huber. Überall, wo Christdemokraten in Europa mit Rechtsaußen zusammenarbeiteten, würden "immer die Extremen" gewinnen. "Wir werden die AfD weiter inhaltlich stellen, politisch bekämpfen und ihr mit vernünftiger Politik den Nährboden entziehen."

Tauber: Stigmatisierung hilft nur der AfD
Im "Stern" hatten sich Tauber, zu Guttenberg und der einstige Vorsitzende der CDU-Grundwertekommission Andreas Rödder für eine Abkehr von der Brandmauer gegen die AfD stark gemacht. Tauber sagte, man dürfe "nicht jedes Thema in Abhängigkeit von der AfD debattieren". "Die derzeitige Stigmatisierung hilft der AfD nur noch", erklärte er. Nach Ansicht von Rödder kann eine Isolation der AfD nicht die Lösung sein: "Je höher man die Brandmauer gezogen hat, desto stärker ist die AfD geworden." Auch der frühere CSU-Generalsekretär zu Guttenberg befürwortete eine inhaltliche Konfrontation: "Entzauberung gelingt nicht durch Boykott", mahnte er.