CSU rutscht auf 41 Prozent

Horst Seehofer kann aufatmen: Bei der lange erwarteten BR-Umfrage kommt die Partei nicht so schlecht weg, wie viele befürchtet haben. Der Parteichef startet eine Wohlfühlaktion
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Gegenwind der CSU-Basis für die Frauenquote
dpa Gegenwind der CSU-Basis für die Frauenquote

KREUTH - Horst Seehofer kann aufatmen: Bei der lange erwarteten BR-Umfrage kommt die Partei nicht so schlecht weg, wie viele befürchtet haben. Der Parteichef startet eine Wohlfühlaktion

Es hätte viel Schlimmer kommen können: Die CSU selbst hatte sich bereits unter 40 Prozent gefühlt, hoffte, dass der Dreier nicht so tief rutscht. Manche Pessimisten in der Fraktion zitterten in Kreuth sogar: „Hoffentlich wird’s kein Zweier davor.“ Doch alle haben sich getäuscht. Bei den Bürgern im Freistaat kommt die CSU besser an, als sie sich selber einschätzt. Eine Umfrage des Politmagazins „Kontrovers“ beim Bayerischen Fernsehen ergab gestern Nachmittag: Die CSU ist auf 41 Prozent abgerutscht.

Zwar setzt sich damit der Niedergang der einstigen 60-Prozent-Partei fort. Aber nicht so rasant wie von den eigenen Abgeordneten erwartet. Bei der Landtagswahl 2008 war die bayerische Regierungspartei auf 43,4 Prozent abgestürzt. Bei der Bundestagswahl 2009 kam sie nur noch auf 42,5 Prozent.

Die SPD liegt nach nach der Umfrage bei 17 Prozent, die Grünen bei 15 Prozent, die FDP legte von acht Prozent bei der Landtagswahl auf elf zu, die Freien Wähler liegen bei sechs und die Linke würde es mit fünf Prozent sogar in Bayern in den Landtag schaffen.

Ministerpräsident Horst Seehofer hatte seinen Abgeordneten am Dienstagabend in Wildbad Kreuth noch ein Wellnessprogramm verpasst, gab ihnen selber eine Seelenmassage und kuschelte bis weit nach Mitternacht. Freundlich wanderte er von Tisch zu Tisch. Nahm sich für jeden Zeit. Hörte sich wie ein Seelsorger an, was die Abgeordneten für Probleme auf dem Herzen haben. Und machte ihnen Mut. „Alle hatten danach das Gefühl, man kann doch mit ihm reden“, meldet ein CSUler nach draußen.

Am meisten aber schwärmte Seehofer gestern selbst: „Der Mannschaftsgeist ist faszinierend. Die Truppe ist gut drauf.“ Für die, die im das nicht glauben wollen, setzte er noch nach: „Wirklich!“

Mit seiner Wohlfühlaktion hat er die Truppe eingeschworen und ihr als Motto eingeimpft: „Jetzt erst recht!“

Die Verteidigungsparolen standen längst. „Umfragen sind nur Momentaufnahmen“, betet Seehofer wie ein Mantra vor. „Es ist unser Auftrag das beste daraus zu machen,“

Für sich selber hat der Ministerpräsident längst vorgesorgt, dass ja niemand auf die Idee kommen könnte, dass er an den miesen Umfragewerten mitschuldig sei.

Schon nach seinem Desaster bei der Bundestagswahl hat er hatte er eine Untersuchung in Auftrag gegeben, die feststellen musste, dass das ganz alleine die bayerische Landesbank den Niedergang der CSU ausgelöst hat.

Aufmunternde Worte kamen vom baden-württembergischen CDU-Fraktionschef Stefan Mappus gestern in Kreuth. Der designierte Ministerpräsident menschelte: „Jeder hat mal eine Phase, wo er nicht ganz so stark ist.“ Darauf folge aber erfahrungsgemäß eine Phase, „in der wir wieder wirklich stark sind.“

Angela Böhm

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