CDU und CSU fordern Abschaffung der Zeitumstellung

Berlin – Die CSU hatte bereits auf ihrem kleinen Parteitag am 16. März 2013 beschlossen, dass sie genug von der Umstellung zwischen Sommer- und Winterzeit hat. Am 5. April 2014 zog dann die große Schwesterpartei nach, die CSU sprach sich auf ihrem Parteitag für ein Ende der Zeitumstellung aus.
Mittlerweile ist das Thema auf der Fraktionsebene angelangt. Die Bundestagsfraktion der Unionsparteien beschloss am Dienstag ein Positionspapier zur Neuregelung der Zeitumstellung. Darin heißt es, dass die Fraktion ein "neues einheitliches Zeitregime in Europa" fordert.
Albert Rupprecht, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Bildung und Forschung, erklärt die Forderung primär mit wirtschaftlichen Gründen: Eine Studie im Auftrag der Europäischen Kommission sei zu dem Ergebnis gekommen, "dass uneinheitliche Sommerzeitregelungen innerhalb der EU die vernetzten Wirtschaftssektoren mit grenzüberschreitenden Aktivitäten beeinträchtigen könnten."
Die Bürger wollen die Abschaffung schon lange
Philipp Lengsfeld von der CDU ergänzt, dass der ursprüngliche Gedanke hinter der Unterteilung in Sommer- und Winterzeit heute keine Rolle mehr spiele: "Die möglichen oder tatsächlichen Energieeinsparungen durch die geltende Zeitumstellung sind [...] allenfalls minimal oder sogar ganz zu vernachlässigen. [...] Außerdem kann der Anpassungsprozess an die Zeitumstellung manchen Menschen gesundheitlich größere Mühe bereiten als angenommen."
Wie der Koalitionspartner SPD zur Abschaffung der Zeitumstellung steht, ist derzeit noch unklar. Aus der Opposition hingegen kommen positive Signale: Auch Die Linke hält den Sommerzeit-/Winterzeit-Wechsel für überholt. Die Meinung der Bevölkerung ist ebenfalls eindeutig: Laut einer repräsentativen Umfrage der Krankenkasse DAK halten drei von vier Befragten die Zeitumstellung für sinnlos. Fast 80 Prozent fühlen sich wegen des Wechsels schlapp und müde.
Doch zunächst ändert sich nichts: Am 26. März 2017 werden die Uhren mal wieder umgestellt. Vielleicht ja zum letzten mal.
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