Burkhart Grob: Orden für einen Amigo
Einst löste Flugzeugbauer Burkhart Grob in Bayern die „Amigo-Affäre“ aus. Nun wird er vom Landtag für seine Verdienste um die bayerische Verfassung geehrt.
München - Freundschaften zahlen sich am Ende doch aus. Seine Hazienda in Brasilien sorgte in Bayern für eine Regierungskrise und prägte den Begriff „Amigo-Affäre“. Der damalige Ministerpräsident Max Streibl musste gehen, weil er sich von dem Mindelheimer Flugzeugbauer Burkhart Grob (87) zwei Mal in dessen Feriendomizil hat einladen lassen. 20 Jahre ist das her. Jetzt bekommt der Allgäuer Unternehmer eine besondere Ehrung: Am Montag zeichnet ihn Landtagspräsidentin Barbara Stamm mit der Bayerischen Verfassungsmedaille aus.
Den Orden gibt es für besondere Verdienste um die Verfassung. Verdient gemacht hat sich Grob vor allem als Amigo. Er sponserte die CSU und übernahm die Reisekosten für Max Streibl. Schließlich war der Flugzeugbauer an einem Staatsauftrag interessiert.
Den sollte er nach dem Willen seines Freundes auch bekommen. Der Landesvater propagierte beim Bundesverteidigungsministerium das Milliarden-Projekt um den Höhenaufklärer „Lapas“. Für das erhielt Grob von der Landesanstalt für Aufbaufinanzierung, der Streibl vorstand, ein billiges Millionendarlehen.
„Saludos Amigos“ begrüßte Streibl die CSU-Gemeinde dann am politischen Aschermittwoch in Passau – und fragte: „Freunde zu haben, ist das eine Schande bei uns in der CSU?“ Drei Monate später war er weg.
Jetzt wird sein Gönner zum hochdekorierten Unternehmer. Schon 1986 hatte ihm der damalige Ministerpräsident Franz Josef Strauß den Verdienstorden verliehen.
Strauß-Tochter Monika Hohlmeier