Breiter Widerstand gegen kürzeren Ferienkorridor im Sommer
Düsseldorf - Die Forderung aus Berlin und Hamburg nach einer Neuregelung der Sommerferien in Deutschland stößt auf breite Ablehnung. Das geht aus Gesprächen der Deutschen Presse-Agentur mit mehreren Länderchefs hervor.
Berlin und Hamburg dringen unter anderem darauf, dass die Sommerferien künftig in allen Ländern frühestens am 1. Juli beginnen und spätestens am 10. September enden.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) warnte davor, die geltende Regelung zulasten der Schüler zu verändern. Ein verkürzter Ferienkorridor könnte die Probleme in den Schulen, im Reiseverkehr und in der Tourismusbranche noch verschärfen, sagte der Regierungschef des bevölkerungsreichsten Bundeslandes der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf.
Berlin und Hamburg wollen mit ihrem Vorstoß erreichen, dass die jährlichen Verschiebungen bei den Ferienterminen möglichst gering ausfallen. Bisher haben nur Bayern und Baden-Württemberg jedes Jahr im gleichen Zeitraum Sommerferien. Sie starten als letztes, in den übrigen Ländern wechseln die Termine permanent.
Ähnlich wie Laschet äußerten sich eine Reihe anderer Ministerpräsidenten. "Aus touristischen, aber auch aus bildungspolitischen Gründen spricht viel für die bisherige Regelung", sagte Schleswig-Holsteins Regierungschef Daniel Günther (CDU).
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) betonte: "Wir wollen, dass es weiterhin einen weiter gefassten zeitlichen Rahmen gibt. Das ist gut für den Tourismus, vor allem aber hilft es Familien mit Schulkindern. Denn wenn sich der Zeitraum verkürzt und alle in Deutschland fast zur gleichen Zeit Ferien haben, dann wird der Familienurlaub ganz sicher teurer." Ihr hessischer Kollege Volker Bouffier (CDU) erklärte: "Also ich glaube, dass das bisherige System alles in allem kein schlechtes ist."
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