Bei der CSU gehen die Lichter aus
BAD STAFFELSTEIN Ausgerechnet wenn die CSU in die Zukunft schaut, Roboter Obelix orientierungslos vor dem Eingang von Kloster Banz auf und ab eiert, satellitengesteuerte Riesentraktoren führerlos durch Bad Staffelstein rollen, dann gehen bei ihr die Lichter aus. Ihr digitales Zukunftsprojekt „Bayern 3.0“ versank gestern im Dunkeln.
Dabei will Horst Seehofer mit einer Milliarde Euro Bayern digitalisieren, wenn er 2013 wieder gewählt wird. Das kündigte er gestern an – genauso wie seine Kandidatur: „ Ich bin bereit mit Euch in diesen Kampf zu ziehen.“
Bei der Opposition stieß der Stromausfall auf Häme. „Die CSU sollte sich erst mal darum kümmern, dass wir bayernweit schnelle Internetverbindungen haben und die Energiewende schaffen. Sonst haben wir bald ferngesteuerte Geräte, aber keinen Strom und keinen funktionierenden Computeranschluss“, giftete Freie Wähler-Chef Hubert Aiwanger.
Dabei gab's extra ein schnelles Glasfaser-Kabel
Tobias Thalhammer von der FDP meldete gleich auf Facebook: „Das ging wohl total in die Hose. Man sollte es schon beherrschen, wenn man mit Web 2.0 cool und modern sein möchte. Aber dies hat die CSU ja schon mit ihrer Facebook-Party bewiesen.“
Fraktionsvize Renate Dodell antwortete ihm beleidigt: „Dass in Lichtenfels genau zu dem Zeitpunkt ein Kabel gekappt wurde, konnten wir nicht ahnen!“
So ein Pech. Dabei hatte die Hanns-Seidel-Stiftung extra zur CSU-Klausur für 50 000 Euro über fünf Kilometer ein Glasfaserkabel zum Kloster Banz verlegen lassen (AZ berichtete). Bisher gab’s dort nur ein langsames Internet, während die sieben Mönche gegenüber im Franziskaner-Kloster „Vierzehnheiligen“ schon seit einem Jahr Highspeed im Internet surfen.
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