Beate Merk fordert: Frauenquote auch für Dax-Firmen
Die Frauenquote soll in der CSU "so schnell wie möglich" eingeführt werden, 40 Prozent der Parteiämter sollen für die weiblichen Politikerinnen reserviert werden. CSU-Vize Beate Merk kann sich aber noch mehr vorstellen.
AZ: Die CSU-Frauen haben doch immer behauptet, sie bräuchten keine Quote.
BEATE MERK: Wir haben immer gedacht, dass Frauen auf Grund ihrer Qualifikation und ihres Engagements in Positionen kommen. Einigen ist das geglückt – wenn Not am Mann war. Die CSU ist in Sachen Frauen schlechter aufgestellt als andere Parteien. Das musste uns Anlass geben umzudenken.
Wird sich der Frauenanteil im Land- und Bundestag schlagartig ändern?
Das geht nicht von heute auf morgen. Aber es ist ein deutliches Signal. Wir haben bis zur nächsten Landtagswahl 2013 Zeit, uns drauf vorzubereiten.
Die neue Chefin der Frauenunion, Angelika Niebler, hat erklärt, die CSU werde jetzt die frauenfreundlichste Partei Deutschlands. Ist das ein Witz oder ein Traum?
Das ist ihr Ziel. Ein erreichbares, wenn alle mitziehen. Ich finde es gut.
SPD und Grüne fordern eine Quote für Führungspositionen in der Wirtschaft. Ihre Generalsekretärin Dorothee Bär ist dagegen, wirft Rot-Grün ein veraltetes Frauenbild vor. Wie passt das?
Auch in diesen Bereichen brauchen wir verstärkt Frauen. Wir müssen uns also darüber Gedanken machen. Ich persönlich halte es für empfehlenswert, zum Beispiel bei Dax-Unternehmen eine gewisse Quote für Frauen vorzusehen.
Seehofer wird 60 Jahre alt. Ist die CSU reif für eine Frau als Nachfolgerin?
Über eine Nachfolge von Horst Seehofer sprechen wir nicht. Er leistet momentan Großes. Interview: bö