Auf der Spree: Politiker in überfülltem Flüchtlingsboot

Hautnah sollten Bundestagsabgeordnete erleben, wie sich Flüchtlinge auf ihrem Weg nach Europa fühlen. Der Verein Sea-Watch organisierte dafür ein originales Flüchtlingsboot auf der Spreee, auf dem sich 120 Interessierte einfanden.
von  dpa
Auf einem überfüllten Schlauchboot sollten Interessierte das Risiko von Flüchtlingen nachempfinden können.
Auf einem überfüllten Schlauchboot sollten Interessierte das Risiko von Flüchtlingen nachempfinden können. © dpa

Hautnah sollten Bundestagsabgeordnete erleben, wie sich Flüchtlinge auf ihrem Weg nach Europa fühlen. Der Verein Sea-Watch organisierte dafür ein originales Flüchtlingsboot auf der Spree, auf dem sich 120 Interessierte einfanden.

Berlin - Bundestagsabgeordnete spürten am Dienstag, wie es sich auf einem überfüllten Flüchtlingsboot anfühlt. Der Verein Sea-Watch organisierte dafür ein originales Flüchtlingsboot, das vor den Bundestag auf die Spree gebracht wurde.

Darauf fanden sich dann 120 Menschen, Bundestagsabgeordnete und andere Interessierte, ein. "Wir versuchen, die ausweglose Lage erfahrbar zu machen, in der sich Flüchtende befinden, für die es keine legalen Wege nach Europa gibt", erklärt Frank Dörner, medizinischer Leiter auf der "Sea-Watch" auf der Webseite des Vereins. Sea-Watch ist der Name des Vereins und Schiffs zugleich.

Mit diesem möchte der Verein auf dem Mittelmeer Flüchtlinge retten und die Situation mit Bildern und Filmen an die Öffentlichkeit bringen. An der Aktion nahmen unter anderem Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch von der Linken teil.

Die Beiden sind die neuen Vorsitzenden der Linksfraktion im Bundestag. Die Abgeordneten der stärksten Oppositionskraft wählten die beiden am Dienstag mit großer Mehrheit als Nachfolger von Gregor Gysi, der nach zehn Jahren abtritt. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag von Teilnehmern der Fraktionssitzung. Wagenknecht erhielt 78,3 Prozent der Stimmen, Bartsch 91,6 Prozent.

Die 46-jährige Wagenknecht gilt als Wortführerin des linken Parteiflügels, der auf einen strammen Oppositionskurs der Linken setzt. Der 57-jährige Bartsch zählt zu den gemäßigten Reformern, die zum größten Teil aus Ostdeutschland stammen und eine rot-rot-grüne Koalition auf Bundesebene anstreben.

 

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