Attacken auf Linken-Politiker nehmen zu
Berlin - In zahlreichen Fällen deuteten die Indizien auf Täter aus dem rechtsextremistischen Umfeld hin, berichtet die Zeitung unter Berufung auf eine ihr vorliegende Untersuchung der Linksfraktion im Bundestag. Demnach wurden von Januar 2010 bis zum Juni dieses Jahres deutschlandweit 116 Mal Linken-Büros mit Steinen beworfen oder verwüstet, Autos in Brand gesteckt oder Politiker gar mit dem Tod bedroht. In den Parteizentralen von CDU und Grünen habe es hingegen geheißen, man habe im selben Zeitraum allenfalls vereinzelte Vorkommnisse registriert.
Für ihre Untersuchung hat die Linksfraktion nach dem Zeitungsbericht eineinhalb Jahre lang Presseartikel und Polizeiberichte ausgewertet. Im Schnitt habe es pro Monat rund 6,5 Anschläge auf Linken-Büros oder -Politiker gegeben. Am häufigsten seien Linken-Büros in Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen attackiert worden.
Das Innenministerium von Mecklenburg-Vorpommern bestätigte der Zeitung, dass die Zahl der Anschläge auf Wahlkreisbüros stetig wächst. 2010 habe man 44 solche Übergriffe registriert, im ersten Halbjahr 2011 bereits 30 - wobei die Linke allein so oft betroffen gewesen sei wie alle anderen Parteien zusammen. In etwa der Hälfte der Fälle seien die Täter "eindeutig" Rechtsextreme gewesen.
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