Kommentar

AfD-Debakel und Schadenfreude im Fall Maximilian Krah

AZ-Politik-Chefin Natalie Kettinger über den Absturz des AfD-Spitzenkandidaten – und die Motive der Marine Le Pen.
Natalie Kettinger
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Gut zwei Wochen vor der Europawahl bricht die AfD-Spitze mit ihrem Spitzenkandidaten Maximilian Krah.
Gut zwei Wochen vor der Europawahl bricht die AfD-Spitze mit ihrem Spitzenkandidaten Maximilian Krah. © Michael Kappeler/dpa

Was Maximilian Krah auch vorgeworfen wurde, bislang sah die Parteiführung ihrem Spitzenkandidaten für die Europawahl alles nach: seine Nähe zu Moskau und Peking, die Vorwürfe, er habe Geld vom prorussischen Portal "Voice of Europe" genommen, die Verhaftung eines engen Mitarbeiters, der für China spioniert haben soll. Erst jetzt, nach Krahs unsäglichen Äußerungen über die SS, ziehen Alice Weidel und Tino Chrupalla die Reißleine.

Aus Überzeugung? Eher nicht. Sie treibt wohl vielmehr die Sorge um, ihre Abgeordneten könnten bald als Fraktionslose und damit völlig isoliert im EU-Parlament sitzen. Deshalb das Auftrittsverbot – und damit maximale Distanz zu Krah.

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Loswerden kann die AfD ihren Spitzenkandidaten aktuell nämlich nicht. Das Wahlrecht sieht vor, dass die Listen nur verändert werden können, wenn ein Kandidat stirbt oder aufgrund eines Urteils unwählbar geworden ist. Zudem werden bereits die Briefwahl-Unterlagen verschickt. Der einzige Ausweg wäre, dass Krah sein Mandat nach der Wahl niederlegt. Doch bis dahin bleibt er Spitzenkandidat. Ohne öffentliche Auftritte und Unterstützung der Chefs. Ein Debakel für die AfD.

Was Weidel und Chrupalla schlaflose Nächte beschert, dürfte in Frankreich mit Schadenfreude beobachtet werden. Marine Le Pen arbeitet hartnäckig daran, ihren RN als gemäßigt rechte Partei darzustellen. Da passt die öffentliche Scheidung von der angeblich viel radikaleren AfD gut ins Bild.

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3 Kommentare
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  • Joachim Datko am 23.05.2024 07:30 Uhr / Bewertung:

    Die AfD ist eine verantwortungsbewusste, konservative Partei!

    Ich schätze sie vor allem wegen ihres Widerstandes gegen die massive Einwanderung in unser Sozialsystem.

    Im Vorfeld der Europawahlen muss die AfD mit massiver Diffamierung rechnen, so wie es bei jeder Wahl üblich ist. Die Aussichten für die diesjährigen Wahlen sind sehr gut. Bei den letzten Wahlen in Hessen, Bayern und am 12.02.24 in einigen Berliner Bezirken hat sie jeweils um ungefähr 5 % zugelegt.

    Die Umfragen für die Europawahl und die drei kommenden Landtagswahlen zeigen eine starke AfD.
    Z. B. Europawahl: Forschungsgruppe Wahlen 17.05.24 AfD 15 %.
    2019 waren es 11 %.

    Joachim Datko - Ingenieur, Physiker

  • Newi83 am 23.05.2024 07:22 Uhr / Bewertung:

    Wo sind die Rechtfertiger hier für den netten Herrn Krah? Im Zweifel sind dann halt die Grünen schuld.

  • CO2 Voodoo am 23.05.2024 06:45 Uhr / Bewertung:

    Ich habe gehört, dass der Sommer dieses Jahr ins Wasser fällt.

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