Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi in Berlin

Zum Auftakt seines zweitägigen Deutschland-Besuchs ist der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi von Bundespräsident Joachim Gauck mit militärischen Ehren begrüßt worden.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Berlin - Al-Sisis Regime ist wegen vieler Menschenrechtsverletzungen umstritten. Gleichzeitig gilt der Ex-General als Verbündeter des Westens im Kampf gegen den islamistischen Terrorismus. Vor dem Schloss Bellevue demonstrierten etwa zwei Dutzend Menschen gegen den Gast aus Kairo.

Seit seiner Wahl vor einem Jahr regiert der 60-Jährige ohne Parlament. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU), der ein zunächst geplantes Treffen mit Al-Sisi abgesagt hat, äußerte sich enttäuscht über die Entwicklung in Ägypten. "Ich hätte mir gewünscht, dass eine Zusammenarbeit auch zwischen den Parlamenten beider Länder möglich wäre", sagte Lammert der Deutschen Presse-Agentur.

Lesen Sie hier: Ägyptens Ex-Präsident Mursi zum Tode verurteilt

"Eine solche war mit dem damals gewählten Parlament auch vereinbart", fügte er hinzu. "Inzwischen gibt es in Ägypten aber weder ein Parlament noch eine konkrete Aussicht auf entsprechende Wahlen." Stattdessen würden oppositionelle Gruppen verfolgt, es gebe Massenverhaftungen und zahlreichen Todesurteile. So droht auch Al-Sisis Amtsvorgänger Mohammed Mursi die Hinrichtung - der Islamist hatte im Januar 2013 noch als Staatsgast neben Merkel im Kanzleramt gestanden.

Auch die Grünen-Bundestagsabgeordnete Franziska Brantner kritisierte den Besuch. Die Einladung sei unter der Voraussetzung ausgesprochen worden, dass in Ägypten Parlamentswahlen stattfinden, sagte Brantner im Deutschlandradio Kultur. Dies sei aber immer noch nicht geschehen. Die Menschenrechtslage in Ägypten habe sich weiter verschlechtert.

Lesen Sie hier: Ägypten nimmt Rache für bestialische ISIS-Hinrichtung

Bei seinem Deutschland-Besuch wird Al-Sisi von einer Wirtschaftsdelegation begleitet. Zusammen mit Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) nimmt er am Nachmittag an einer Sitzung der Deutsch-Ägyptischen Wirtschaftskommission teil. Dabei steht auch die Unterzeichnung mehrerer Abkommen auf dem Programm, darunter ein Milliarden-Deal mit Siemens zum Bau eines Kraftwerksparks in Ägypten.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.