Rätsel um vermisste Brennelementkugeln

Die vermissten Brennelementkugeln aus dem stillgelegten Forschungsreaktor Jülich sorgen weiter für Wirbel. Nach einer Meldung der "Rheinischen Post" sind aus Jülich doch Brennelemente in das Atommülllager im niedersächsischen ehemaligen Forschungsbergwerk Asse gebracht worden.
dpa |
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Die vermissten Brennelementkugeln aus dem stillgelegten Forschungsreaktor Jülich sorgen weiter für Wirbel. Nach einer Meldung der "Rheinischen Post" sind aus Jülich doch Brennelemente in das Atommülllager im niedersächsischen ehemaligen Forschungsbergwerk Asse gebracht worden.

Düsseldorf - Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) dementiert: Die Brennelementkugeln seien nicht im Atommülllager Asse bei Wolfenbüttel gelagert worden. Zwar seien 1976 in der Schachtanlage zwei Fässer mit Brennelementkugeln aus Jülich eingelagert worden, teilte das Bundesamt in Salzgitter am Montag mit. Bei diesen Behältern könne es sich aber nicht um die jetzt als vermisst genannten 2285 Brennelementkugeln handeln.

Wie das Blatt "Rheinischen Post" berichtete, wurde November und Dezember 1976 mit zwei Bahntransporten insgesamt drei Behälter mit Brennelementkugeln in die Asse gebracht worden. Die radioaktiven Materialen hätten sich in Blechdosen und Fässern befunden. Die Zeitung beruft sich auf Begleitlisten der Gesellschaft für Strahlenschutz und Umweltforschung in München. Ein von "rp-online" veröffentlichtes Transport-Dokument trägt die Bezeichnung "Begleitliste zur Versuchseinlagerung mittelradioaktiver Abfälle im Salzbergwerk Asse". Als Art der radioaktiven Abfälle sind "BE-Kugeln in Blechdose" vermerkt. Mittelradioaktive Abfälle durften in der Asse eingelagert werden.

Mit dem ungeklärten Verbleib der rund 2300 Brennelementkugeln soll sich am Mittwoch der Düsseldorfer Landtag befassen. Die FDP hat dringliche Anfragen für die Sitzungen des Wirtschafts- und des Umweltausschusses angekündigt. "Wir nehmen es nicht unwidersprochen hin, dass die Landesregierung gemeinsam mit den Grünen durch nicht fundierte Aussagen die Ängste der Bevölkerung schürt", sagte der umweltpolitische Sprecher der Liberalen, Kai Abruszat.

Am Wochenende war durch eine Antwort von Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) auf eine kleine Anfrage der Grünen bekanntgeworden, dass die Landesregierung keine genaue Kenntnis hat, wo die Brennelemente aus dem 1988 stillgelegten Forschungsreaktor geblieben sind. "Allem Anschein nach" seien Brennelementkugeln aus Jülich im Forschungsbergwerk Asse eingelagert worden, antwortete Schulze. In der Asse durften aber keine Brennelemente deponiert werden.

Das Forschungszentrum versicherte, bei den fraglichen Brennelementen handele es sich um zerbrochene Kugeln, die einbetoniert in einem Zwischenlager in Jülich aufbewahrt werden.

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