Merkel besucht trauernde Schule in Haltern am See

Angela Merkel besucht Haltern am See - jene Stadt, die mit 18 Toten zum Symbol der Trauer um die Opfer der Germanwings-Katastrophe wurde. Die Kanzlerin löst damit ein Versprechen ein. Ihr Besuch wird als wichtige Geste der Anteilnahme gewertet.
von  dpa
Eine Schleife mit der Flugnummer "4U9525" ist in Haltern am See (Nordrhein-Westfalen) an der Gedenkstätte für die Opfer der Flugkatastrophe vom 24. März 2015 auf dem Kommunalfriedhof zu sehen.
Eine Schleife mit der Flugnummer "4U9525" ist in Haltern am See (Nordrhein-Westfalen) an der Gedenkstätte für die Opfer der Flugkatastrophe vom 24. März 2015 auf dem Kommunalfriedhof zu sehen. © dpa

Haltern am See - Knapp sieben Monate nach der Germanwings-Katastrophe besucht Bundeskanzlerin Angela Merkel am Dienstag das trauernde Joseph-König-Gymnasium in Haltern am See. Merkels Besuch wertet der Schulleiter als wichtige Geste der Unterstützung: "Das Geschehen ist nach wie vor äußerst brutal und grausam. Es hat für die Eltern nichts von seiner Fürchterlichkeit verloren", sagte Ulrich Wessel vor dem Besuch der CDU-Politikerin in der Kleinstadt am Rande des Münsterlandes.

Die Schule verlor beim Absturz des Fluges 4U9525 16 Schüler und zwei Lehrerinnen. Der Co-Pilot hatte die Maschine am 24. März nach Ansicht der Ermittler absichtlich auf Crashkurs gesteuert. Insgesamt starben 150 Menschen. Daher möchte Wessel den Besuch an seiner Schule als stellvertretendes Zeichen für alle trauernden Angehörigen verstanden wissen: "Unsere Schule ist zwar zum Sinnbild geworden. Wir wollen aber auch die anderen Verstorbenen nicht vergessen."

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Merkel wird etwa eineinhalb Stunden an der Schule bleiben. Hinter verschlossenen Türen trifft sie Schüler und Eltern zu einem persönlichen Gespräch. In einer kurzen Ansprache will sie sich dann auf dem Schulhof an die Schülerschaft wenden.

Bereits bei einer Trauerfeier im Kölner Dom habe Merkel den Angehörigen aus Haltern am See zugesagt, sie nach der ersten Schockphase zu besuchen, berichtete Wessel. Ihr Kommen sei ein weiterer Schritt, eine würdige Erinnerungskultur zu schaffen.

Dass andere Menschen, in diesem Fall sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel, ihre Anteilnahme ausdrücken wollten, sei ein positives Zeichen für die Angehörigen und die gesamte Stadt, sagte Bürgermeister Bodo Klimpel (CDU). Nahezu jeder in der Kleinstadt kenne eine betroffene Familie. Daher sei die Anteilnahme am Schmerz weiterhin groß und werde es auch bleiben. "Dieses schreckliche Unglück ist nun Bestandteil unserer Stadtgeschichte."

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