Gottschalk-Tage im ZDF
ERFURT - Er ist wieder ganz der Alte: Machte Thomas Gottschalk in den vergangenen Wochen durch baldige Frührenten-Gerüchte von sich reden, zeigte er sich am Samstag bei „Wetten, dass?“ aus Erfurt selbstbewusst.
Zum Begrüßungsapplaus meinte der 57-Jährige: „Das klingt nach Durchhalteapplaus. Ich höre erst auf, wenn ich solche Umfragewerte habe wie die SPD.“
Ein gescheiterter Flirt mit Paris Hilton, zwei halbnackte Ochsenknecht-Sprösslinge, die in Eiswasser badeten, und eine Fußball-Wette, die Gottschalk gleich selber durch das Ablecken der Bälle testete – da waren auch die Quoten nach dem Tief von 10,46 Millionen bei der letzten Show mit 11,89 stabiler.
Selbst altgediente Stars mussten vor dem Moderator klein beigeben. Hatte Udo Lindenberg zuvor angekündigt, nicht auf dem Sofa Platz zu nehmen, musste er sein Vorhaben canceln. „Wenn Udo nicht zur Couch kommt, dann kommt die Couch zu Udo“, sagte Gottschalk und ließ eine Mini-Ausgabe des Sofas auf die Bühne tragen. Lindenberg setzte sich.
Jetzt erst einmal Sommerpause
„Damit Sie merken, ob ich Ihnen fehle“, geht Gottschalk erst mal in die Sommerpause. Doch schon heute startet im ZDF seine eigene Castingshow. Bei „Musical-Showstar 2008“ sucht der Moderator zusammen mit einer prominenten Jury Hauptdarsteller für „Starlight Express“ (AZ berichtete). Diese Woche laufen die Vorab-Castings, ab 9.April wird Gottschalk die Kandidaten in drei Live-Shows prüfen.
Gottschalk, der „nie eine Castingsendung moderieren“ wollte, hat sich vom „olympischen Gedanken“ überzeugen lassen. Das Casting sei „die beste Form, den Besten zu finden“, sagte der Entertainer.
Dabei soll „Musical-Showstar 2008“ ganz anders werden als RTLs „Deutschland sucht den Superstar“. „Ich habe immer lautstark mein Problem mit Castingshows geäußert“, sagte Gottschalk. „Was ich nicht leiden kann ist, wenn man das mit dem Hintergedanken durchzieht: Wir verfeuern erst mal ein paar Leute zur Freude des Publikums.“ Eine Zurschaustellung werde es bei ihm nicht geben. Castings seien ja „keine Folterveranstaltungen“.
Die Entscheidung, wer Musical-Star wird, will Gottschalk aber dem Publikum überlassen. „Mir geht jegliche musikalische Kompetenz ab. Außerdem würde bei mir sowieso jedes Mädchen, das zwei Tränen verdrückt, eine Runde weiterkommen.“ akk