Aktivrente und mehr: Das ändert sich 2026 für Rentner

2026 bringt für Deutschlands Rentnerinnen und Rentner spürbare Veränderungen: Von der geplanten Aktivrente über die Rentenerhöhung bis hin zu neuen Vorsorgeideen der Bundesregierung. Was sicher kommt, was noch umstritten ist - und was es für Betroffene bedeutet.
(ncz/jmk/spot) |
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Ältere Beschäftigte sollen mit der geplanten Aktivrente motiviert werden, länger im Beruf zu bleiben.
Ältere Beschäftigte sollen mit der geplanten Aktivrente motiviert werden, länger im Beruf zu bleiben. © iStock via Getty Images/Miljan Živković

Ab 2026 stehen für Millionen Ruheständler wichtige Neuerungen an. Einige Regelungen sind bereits beschlossen, andere befinden sich noch im parlamentarischen Verfahren. Besonders im Fokus: die kontrovers diskutierte Aktivrente. Hier gibt es die wichtigsten Änderungen auf einen Blick.

Die Aktivrente: Bonus für Weiterarbeit

Die sogenannte Aktivrente ist eine der größten geplanten Reformen für das kommende Jahr. Sie soll Menschen, die das gesetzliche Rentenalter erreicht haben, motivieren, freiwillig weiterzuarbeiten. Konkret ist ein steuerlicher Vorteil vorgesehen: Wer nach Erreichen der Regelaltersgrenze noch sozialversicherungspflichtig beschäftigt ist, soll bis zu 2.000 Euro monatlich steuerfrei dazuverdienen können. Der Starttermin ist derzeit für den 1. Januar 2026 geplant, wobei das Gesetz noch nicht vollständig beschlossen ist, nach dem Bundestag fehlt jetzt noch die Zustimmung des Bundesrats.

Befürworter sehen darin eine Chance, erfahrene Fachkräfte länger im Beruf zu halten und so dem anhaltenden Arbeitskräftemangel zu begegnen - gerade in Zeiten von Fachkräftemangel und demografischem Wandel ein wichtiger Baustein. Die Maßnahme soll sowohl Beschäftigten als auch Arbeitgebern Vorteile bringen, wie die LV1871 zusammenfasst: Ältere Arbeitskräfte könnten gebraucht werden, Erfahrung bliebe erhalten, und das Arbeitskräftepotenzial würde erweitert.

Das sagen Kritiker zur Aktivrente

Kritiker hingegen bemängeln, dass vor allem gut situierte Rentnerinnen und Rentner profitieren würden. Menschen in körperlich belastenden Jobs oder mit geringen Einkommen könnten oft gar nicht länger arbeiten und gingen daher leer aus. Zudem sind Personen, die nicht mehr regulär angestellt sind (z.B. Selbstständige, Beamte, Minijobber, Land- und Forstwirte) ausdrücklich vom Vorteil ausgeschlossen.

Auch die langfristigen Auswirkungen auf die Rentenfinanzen sind bisher nicht abschließend geklärt. Einige Expertinnen und Experten warnen zudem davor, dass die Maßnahme jüngere Arbeitskräfte in bestimmten Branchen verdrängen könnte. Skeptisch wird auch gesehen, wie stark die Aktivrente tatsächlich den Arbeitsmarkt entlasten kann: Selbst in optimistischen Szenarien dürfte der Beschäftigungseffekt begrenzt sein.

Mehr Mindestlohn, höhere Minijobgrenze

Fest steht, dass Rentner - wie alle anderen - ab 2026 einen höheren Mindestlohn erhalten und auch etwas mehr steuer- und abgabenfrei dazuverdienen können. Der Mindestlohn steigt zum 01. Januar 2026 von derzeit 12,82 Euro auf 13,90 Euro pro Stunde. Entsprechend steigt die Minijobgrenze von derzeit 556 Euro auf 603 Euro im Jahr 2026. Dies gilt für alle Minijobber, also auch für Rentner.

Abzuwarten bleibt aber, wie viele Rentner nicht ohnehin ab 2026 vom Minijob in die Aktivrente wechseln. Denn für die meisten, die gerne mehr arbeiten würden, ist die Aktivrente die bessere Lösung. Nur Rentner mit kleineren Nebenjobs, aber auch Berufsgruppen, die von der Aktivrente ausgeschlossen sind, wie Selbständige und Beamte, profitieren von den erweiterten Minijobs.

Rentenerhöhung zum 1. Juli 2026

Wie jedes Jahr wird auch 2026 die gesetzliche Rente angepasst. Nach aktueller Prognose aus dem Rentenversicherungsbericht könnten die Zahlungen zum 1. Juli 2026 um rund 3,7 Prozent steigen. Diese Zahl ist noch vorläufig, da endgültige Berechnungen erst im Frühjahr vorliegen. Sie deutet aber bereits an, dass Rentnerinnen und Rentner mit einem spürbaren Plus rechnen können.

Wichtig ist jedoch: Die Bruttoerhöhung landet nicht eins zu eins im Geldbeutel. Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung sowie gegebenenfalls Steuern verringern das tatsächliche Nettoplus. Wer eine sehr niedrige Rente erhält, sollte zudem prüfen, ob sich durch die Erhöhung Änderungen bei ergänzenden Sozialleistungen ergeben.

Weitere Maßnahmen und Pläne der Bundesregierung

Neben Aktivrente und Rentenanpassung gibt es für 2026 weitere Reformbausteine, die derzeit vorbereitet oder diskutiert werden. Dazu gehört etwa die sogenannte Frühstart-Rente für Kinder. Geplant ist, dass der Staat monatlich einen kleinen Betrag in ein Vorsorgedepot einzahlt, um junge Menschen frühzeitig an private Altersvorsorge heranzuführen. Viele Details - etwa, welche Jahrgänge profitieren oder wie genau das Geld angelegt wird - müssen allerdings noch gesetzlich geregelt werden.

Auch andere Ideen liegen auf dem Tisch: mehr Mütterrente, eine feste Rentengarantie, stärkere Betriebsrenten. Ob all das kommt, ist ungewiss. Doch vieles davon steht im Reformpaket der Regierung - und könnte 2026 Gestalt annehmen.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Agentur spot on news. Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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