Zeugen im U-Ausschuss: Wer ist für den Stammstrecken-Skandal verantwortlich?

35 Zeugen sind im Untersuchungsausschuss zur Zweiten Stammstrecke geladen – unter anderem Ministerpräsident Markus Söder sowie Münchens OB Dieter Reiter. Der Ausschuss soll klären, seit wann die Bayerische Staatsregierung von der Kostenexplosion des Milliardenprojekts wusste.
von  AZ/dpa
Sie alle sind Zeugen im U-Ausschuss: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (M.), Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (l.) und Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn. (Archivbild)
Sie alle sind Zeugen im U-Ausschuss: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (M.), Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (l.) und Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn. (Archivbild) © Sven Hoppe/dpa

München - Der Untersuchungsausschuss zur Zweiten Stammstrecke wird eine Reihe hochrangiger Zeugen laden, darunter Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) sowie amtierende und ehemalige Minister der Staats- und Bundesregierung.

Aus der derzeitigen Staatsregierung werden neben Söder Verkehrsminister Christian Bernreiter, Finanzminister Albert Füracker und Staatskanzleichef Florian Herrmann (alle CSU) herbeizitiert, wie der Ausschussvorsitzende Bernhard Pohl (Freie Wähler) am Donnerstag am Ende der Sitzung des Ausschusses im Landtag zusammenfasste.

OB Reiter und Bahn-Chef Lutz sind ebenfalls Zeugen

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sowie sein Vorgänger Andreas Scheuer werden ebenfalls in den Ausschuss geladen, zudem die ehemaligen bayerischen Verkehrsminister Kerstin Schreyer und Hans Reichhart (alle CSU). Auf der Zeugenliste stehen auch der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), Ingo Wortmann, der Chef der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), sowie Bahn-Chef Richard Lutz und sein Vorgänger Ronald Pofalla.

Auch MVG-Chef Ingo Wortmann (r.) und OB Dieter Reiter sind als Zeugen geladen.
Auch MVG-Chef Ingo Wortmann (r.) und OB Dieter Reiter sind als Zeugen geladen. © Daniel von Loeper

Der elfköpfige Untersuchungsausschuss will das Debakel beim Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke in der Landeshauptstadt unter die Lupe nehmen.

Das derzeit größte Infrastrukturprojekt des Freistaats soll nach aktuellem Stand frühestens 2035 fertig und rund sieben Milliarden Euro teuer werden. Ursprünglich waren Kosten von 3,85 Milliarden Euro und eine Fertigstellung im Jahr 2028 vorgesehen. Im U-Ausschuss soll geklärt werden, seit wann die Staatsregierung von der Bauverzögerung und vor allem der Kostenexplosion wusste.

Insgesamt sind 35 Zeugen im Untersuchungsausschuss geladen, 72 Fragen sind für die Befragung vorbereitet.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.