Wiesn-Chef räumt Fehler ein – CSU startet neue Anfrage

Welche Fragen die CSU nun beantwortet haben will. Und welches Versprechen der Wiesn-Chef jetzt gibt.
Felix Müller
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Ein Foto vom Samstag am Italiener-Wochenende.
Ein Foto vom Samstag am Italiener-Wochenende. © picture alliance/dpa

Die Debatte um Überfüllung auf dem Oktoberfest und Teil-Räumung der Wiesn am Italiener-Wochenende nimmt erneut Fahrt auf. Die CSU-Fraktion richtet eine neue offizielle Anfrage an OB Dieter Reiter (SPD). Eine AZ-Recherche hatte ergeben, dass das KVR Rathaus-intern erklärt hatte, dass auf der Wiesn bis zur Ansage, alle Besucher sollten das Gelände verlassen, im Sicherheitskonzept vorgesehene Stufen übersprungen worden waren.

Was der Wiesn-Chef sagt – und was er "zeitnah" verspricht

Auf eine neuerliche Nachfrage der AZ hatte das KVR das vergangene Woche offiziell weder bestätigen noch dementieren wollen. "Aus Sicherheitsgründen“, hatte es geheißen, könne man "Details zum Sicherheitskonzept des Veranstalters grundsätzlich nicht veröffentlichen“.

Die Festleitung sah das wenige Tage später ganz anders. Wiesn-Chef Christian Scharpf (SPD) erkannte offenbar keine Sicherheitsbedenken bei dieser öffentlichen Aufarbeitung der Vorkommnisse und bestätigte der "SZ“, dass die erste Stufe des Plans – etwa Besucher in den sozialen Medien zu informieren, gar nicht mehr zur Festwiese zu fahren – übersprungen worden sei, auch der zweite Punkt – erst mal etwa ankommende Besucher umzuleiten – sei nur "zum Teil umgesetzt worden“.

Wiesn-Chef Christian Scharpf.
Wiesn-Chef Christian Scharpf. © Sigi Müller

Scharpf hatte das in der "SZ“ damit begründet, dass an jenem Samstag nicht mehr möglich gewesen sei, weil die "punktuelle Überfüllungssituation“ an der betroffenen Stelle nicht früh genug zu erkennen gewesen sei. Wie berichtet, hat Scharpf Konsequenzen angekündigt, das Konzept soll überarbeitet werden. Fehler in der Kommunikation hat er ebenfalls eingeräumt.

Die CSU im Stadtrat stellt nun noch einmal eine Reihe an Fragen zu den Vorkommnissen auf der Wiesn – und ihrer anschließenden Aufarbeitung.

Voll, voller, Wiesn: ein Luftbild vom zweiten Wiesn-Samstag.
Voll, voller, Wiesn: ein Luftbild vom zweiten Wiesn-Samstag. © picture alliance/dpa

Scharpf hatte in der "SZ“ unter anderem erklärt, dem sogenannten Koordinierungskreis, in dem verschiedene Behörden zweimal am Tag zur Sicherheitslage beraten, gar nicht offiziell anzugehören. Die CSU fragt nun: "Entspricht es dem Verständnis des Oberbürgermeisters für das Amt des Wiesn-Chefs, dass es unüblich sei, dass der zuständige Referent Teil des Koordinierungskreises ist?“

Die CSU will sich unter anderem auch noch beantworten lassen, wer aus Sicht von Oberbürgermeister, KVR und Wirtschaftsreferat die Verantwortung dafür trägt, dass Sicherheitsstufen übersprungen und abgeändert worden seien.

Ein Foto vom Samstag am Italiener-Wochenende.
Ein Foto vom Samstag am Italiener-Wochenende. © picture alliance/dpa

Kommende Woche dürften Scharpf viele Fragen persönlich gestellt werden. Denn dann steht im Rathaus das Thema auf der Tagesordnung. Allerdings nicht öffentlich. Der sogenannte Interfraktionelle Arbeitskreis tagt stets hinter verschlossenen Türen. "Außerdem werden die Fraktionen zeitnah schriftliche Antworten auf ihre Fragen erhalten“, sagte eine Sprecherin Scharpfs der AZ. Diese Antworten würden dann auch veröffentlicht, betonte sie.

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4 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • AufmerksamerBürger am 16.10.2025 12:03 Uhr / Bewertung:

    Jetzt sollte es doch ausreichend erklärt sein, es ist ein ausführlicher Bericht in der inoffiziellen rot-grünen Parteiunterstützungs- Zeitung dargestellt worden, wie bei grün-rot üblich war fehlende Sach- und Fachkenntnis ursächlich für die Fehlleistung.
    Genau das finden rot-grün Wähler nicht schlimm und jegliche Kritik ist rechtsextrem.

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  • Dugi am 16.10.2025 12:01 Uhr / Bewertung:

    "Entspricht es dem Verständnis des Oberbürgermeisters für das Amt des Wiesn-Chefs, dass es unüblich sei, dass der zuständige Referent Teil des Koordinierungskreises ist?"

    Das ist wahrscheinlich auch besser so. Der Referent ist Politiker. Im Koordinierungskreis geht es aber um konkrete Fach- und Sachfragen. Sobald da ein Politiker teilnimmt sitzt, geht es nicht mehr um Fachliches sondern es wird politisch. Insbesondere wenn dann Politiker teilnehmen, die sich am liebsten selbst reden hören. Und das dann 2x täglich. So wird der Koordinierungskreis zur Laberreunde, die komplett ihren Sinn verliert, schnell und unbürokratisch auf fachlicher Ebene Sicherheitsthemen zu koordinieren und sich auszutauschen.

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  • HanneloreH am 15.10.2025 21:31 Uhr / Bewertung:

    Das KVR ist auch wieder am versagen beteiligt, warum wundert uns das nicht mehr?
    Bei den vielen Kameras hätte man frühzeitig erkennen müssen dass sich hier was anbahnt.

    Ich frage mich wie lange schaut der OB hier noch zu . Hier ist der Laufpass längst überfällig und hoffentlich wird dieser nicht im KVR ausgestellt weil dann dauert es sehr lange

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