Wieder mehr Fahrrad-Unfälle: Kampagne und Abstandssensor sollen helfen

Präsentation in München: Mit einer neuen Offensive wollen die Staatsregierung, der ADFC Bayern und der ADAC für mehr Rücksicht auf Radfahrer werben.
| AZ/dpa
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Von links: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, Thomas Dill (ADAC), Eva Mahling (ADFC) und der bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter.
Von links: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, Thomas Dill (ADAC), Eva Mahling (ADFC) und der bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter. © Sven Hoppe/dpa

München - Nach einem Corona-bedingten Rückgang steigt die Zahl der Fahrradunfälle in Bayern wieder massiv.

Für den Zeitraum Januar bis Mai 2022 sei die Zahl von 4.540 auf 6.019 deutlich um 32,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Dies teilte das Innenministerium am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Auch seien die Zahlen der getöteten Radfahrer von 14 auf 19 (plus 35,7 Prozent) und die der verletzten Radfahrer von 4.141 auf 5.513 (plus 33,1 Prozent) deutlich gestiegen. Im gesamten Jahr 2021 registrierte die Polizei bayernweit 17.205 Unfälle mit Radfahrern, 2020 waren es 19.212.

So viel Seitenabstand müssen Kraftfahrzeuge auf der Straße zu Radlern halten

Mit einer neuen Kampagne wollen die Staatsregierung, der ADFC Bayern sowie der ADAC für mehr Rücksicht auf Radfahrer werben. Zudem werde ein Sensor zur Abstandsmessung eingesetzt. Seit April 2020 müssen laut Straßenverkehrsordnung Kraftfahrzeuge beim Überholen von Radfahrern außerorts mindestens zwei Meter und innerorts mindestens eineinhalb Meter Seitenabstand halten. Wer aber mit dem Rad im Freistaat unterwegs ist, erlebt oft eine andere Realität.

Projekt für mehr Sicherheit: Sensor am Rad misst Abstand

Um das Problem besser dokumentieren zu können, setzen der ADFC Bayern und ADFC München auf ein neues Projekt, bei dem ein kleiner Sensor am Rad den Abstand zu überholenden Fahrzeugen misst.

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"Wenn sich Autofahrer und Radfahrer gemeinsam an die Regeln halten, können viele und vor allem schwere Verkehrsunfälle verhindert werden", sagte Innenminister Joachim Herrmann. Für Verkehrsminister Christian Bernreiter (beide CSU) ist eine gut ausgebaute Radinfrastruktur der beste Schutz vor Unfällen. So könnten Abstände am besten eingehalten werden.

ADAC: Fahrräder im Zweifelsfall nicht überholen

Auch wenn sich einer ADAC-Umfrage zufolge über 80 Prozent der Autofahrenden über den Mindestabstand innerorts bei Überholvorgängen im Klaren seien, könnten die richtige Einschätzung und Umsetzung eine Herausforderung sein, sagte Thomas Dill, Vorstandsmitglied für Verkehr, Technik und Umwelt beim ADAC Nordbayern. Er appellierte an alle Verkehrsteilnehmer, im Zweifelsfall Fahrräder nicht zu überholen.

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