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Wie Giesinger Bräu Bier-Investoren in München belohnt

Der neueste Schrei in der Münchner Promi- und Gastrowelt? Ein Stückerl Papier zum Biertrinken von Giesinger Bräu. Das steckt dahinter.
Kimberly Hagen |
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Steffen Marx' Brauerei Giesinger Bräu ist die zweitgrößte Privatbrauerei Münchens.
Steffen Marx' Brauerei Giesinger Bräu ist die zweitgrößte Privatbrauerei Münchens. © Imago

Es ist längst kein Gastro-Geheimnis mehr: Die Stehausschänke sind (nicht nur) in München zur Goldgrube geworden – und boomen. Doch wer sich bei einem gemütlichen Glaserl in den ebenfalls stark florierenden Stehausschänken von Giesinger Bräu unter den vielen Trinkfreudigen genauer umschaut, bemerkt einen Unterschied zur süffigen Konkurrenz.

Ob am Viktualienmarkt, im Westend, der Maxvorstadt, an der Uni oder am Sendlinger Tor: Das Giesinger-Publikum zahlt immer weniger mit echtem Geld fürs Bier, dafür mit fröhlich-bunten Scheinen im Wert von sechs oder acht Euro, die ein bisserl an Monopoly erinnern.

Die Münchner Bierfans nennen sie auch Saufscheine

Was ist denn hier los? Ein Stückerl Papier zum Biertrinken – das steckt dahinter. Die Saufscheine, wie sie unter den Münchner Bierfans genannt werden, sind der neueste Schrei. Das aktuelle Must-have.

Monopoly? Münchner Trink-Realität! Ein Bierschein alias Zinsschein von Giesinger Bräu.
Monopoly? Münchner Trink-Realität! Ein Bierschein alias Zinsschein von Giesinger Bräu. © privat

Die ersten Fälschungen sind schon auf dem Markt

So cool und kultig gerade bei jüngeren Feierfreudigen geworden, dass andere Gastronomen sogar schon darüber nachdenken sollen, ebenso solche Scheine einzuführen. Obendrein sollen die ersten Fälschungen auf dem Markt sein.

Freitrinkschein von Giesinger Bräu. Prost!
Freitrinkschein von Giesinger Bräu. Prost! © privat

Hinter den Bierscheinen steckt ein schlaues Konzept

Dabei sind die Bierscheine von Giesinger Bräu nicht bloß ein lustiger Party-Gag. Dahinter steckt ein schlaues Konzept. Als Steffen Marx, der Brauwesen bei Weihenstephan studiert hat, 2005 Giesinger Bräu gegründet hat, merkte er schnell, dass das ein teurer Spaß ist.

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3,8 Millionen Euro kostete es, eine neue Brauerei aus dem Boden (damals noch in einer Giesinger Garage) zu stampfen.

Zwei Drittel bekam der Junggründer von der Bank, der Rest war Eigenkapital und Unterstützung von Freunden und Fans. Sogenanntes Crowdfunding (= Schwarmfinanzierung). Mehrere Menschen investierten dabei in die Brauerei-Idee, um sie so zu realisieren. Für jede Investition gibt es sechs Prozent Zinsen.

Die Bierscheine heißen offiziell Genussscheine

Diese werden jährlich in Bierzeichen ausgegeben (Ausschüttungen im Januar), so erklärt es Giesinger Bräu (heute Münchens zweitgrößte Privatbrauerei) auf AZ-Nachfrage. Die Genussscheine, wie sie offiziell heißen, haben eine Gültigkeit von zehn Jahren. Wenn man also 1000 Euro investiert hat, erhält man jährlich Genussscheine in Höhe von 60 Euro. Ein Prosit aufs Investieren.

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