Wenig Akzeptanz für das Surfverbot: Eisbachwellen-Surfer fordern Freigabe der Welle

Münchner Surfer können die bestehenden Absperrungen offenbar nicht nachvollziehen. Sie fragen sich offenbar, warum es so lange dauert, bis die weltbekannte Welle wieder geöffnet werden kann.
Hüseyin Ince
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"Untersuchst du noch oder surfst du schon?" Langsam werden die Kommentare auf die Sperrung immer zynischer.
"Untersuchst du noch oder surfst du schon?" Langsam werden die Kommentare auf die Sperrung immer zynischer. © Daniel von Loeper

Nach dem tragischen Tod einer 33-jährigen Surferin Mitte April ist die prominente Welle am Eisbach beim Haus der Kunst weiter gesperrt. Hunderte Surfsportler waren hier zuvor regelmäßig aktiv, bis die junge Frau verunglückte (AZ berichtete).

Und nachdem die ersten Untersuchungen der Welle keine Erkenntnisse darüber brachten, weshalb sich die Fangleine der jungen Surferin unter Wasser offenbar verfangen hatte, fordern die restlichen Sportler die Öffnung. Deutlich sichtbar ist das derzeit anhand der vielen Botschaften, die an den Absperrungszäunen hängen. Es werden immer mehr. 

"Untersuchst du noch oder surfst du schon?" Langsam werden die Kommentare auf die Sperrung immer zynischer.
"Untersuchst du noch oder surfst du schon?" Langsam werden die Kommentare auf die Sperrung immer zynischer. © Daniel von Loeper

Schon seit Längerem hängt direkt an der Brücke neben dem Haus der Kunst das selbstgesprayte Banner: "Surf must go on", das Surfen muss weitergehen also. Und nun kommen hier auch zynische Fragen und nicht sonderlich ernst gemeinte Verbote hinzu, wie etwa "Politiker und Staatsanwälte haben hier Surfverbot". Die Surfer stellen offenbar infrage, weshalb die Ermittlungen so lange dauern: "Untersuchst du noch, oder surfst du schon?", ist da zu lesen.

„Politiker und Staatsanwälte haben hier Surfverbot“ und andere Sprüche stehen dort, wo vorher ein Blumenmeer war.
„Politiker und Staatsanwälte haben hier Surfverbot“ und andere Sprüche stehen dort, wo vorher ein Blumenmeer war. © Daniel von Loeper

Der Protest wird verständnisloser

Immer mehr solcher Sprüche in Din-A-4-Größe kommen an den Zäunen hinzu. "Eisbach without surfers is like Oktoberfest without beer" ("Eisbach ohne Surfer ist wie Oktoberfest ohne Bier“) oder "Bergsteigen und Radfahren verbieten, sicher ist sicher."

Auslöser dieser Kommentare ist unter anderem ein laminiertes Verbotsschild der Stadt. Darauf heißt es: "Betreten verboten! Achtung Lebensgefahr. Aufgrund eines Unfalls. Es besteht die Gefahr des Verhängens, Landeshauptstadt München."

Die Ermittlungen dauern der Surfszene also viel zu lange. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hatte in einem offenen Brief angekündigt, dass die weltbekannte Surfwelle nach Abschluss der Ermittlungen wieder freigegeben wird. Es ist aber weiter unklar, wann. 

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  • Tonio vor 22 Stunden / Bewertung:

    Die Surfer sollten eben darauf hingewiesen werden, dass sich die Leash im Notfall leicht lösen lässt. Beim Surfen im Meer ist es lebensnotwendig, dass sich die Leine nicht löst, beim Eisbachsurfen muss sie sich lösen lassen. So viel Eigenverantwortung sollte man den Surfern schon zutrauen und dann kann man die Welle auch wieder öffnen.

  • Hanswurst vor 18 Stunden / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Tonio

    "Beim Surfen im Meer ist es lebensnotwendig, dass sich die Leine nicht löst..."

    Äh, nein.
    Die Leine ist dafür da, damit das Brett nicht abhaut. Ansonsten muss man ihm hinterherschwimmen.

  • Der Münchner am 02.06.2025 07:33 Uhr / Bewertung:

    Hoffentlich bleibt die zu, dann ist weniger Remidemi!

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