Wenig Akzeptanz für das Surfverbot: Eisbachwellen-Surfer fordern Freigabe der Welle
Nach dem tragischen Tod einer 33-jährigen Surferin Mitte April ist die prominente Welle am Eisbach beim Haus der Kunst weiter gesperrt. Hunderte Surfsportler waren hier zuvor regelmäßig aktiv, bis die junge Frau verunglückte (AZ berichtete).
Und nachdem die ersten Untersuchungen der Welle keine Erkenntnisse darüber brachten, weshalb sich die Fangleine der jungen Surferin unter Wasser offenbar verfangen hatte, fordern die restlichen Sportler die Öffnung. Deutlich sichtbar ist das derzeit anhand der vielen Botschaften, die an den Absperrungszäunen hängen. Es werden immer mehr.

Schon seit Längerem hängt direkt an der Brücke neben dem Haus der Kunst das selbstgesprayte Banner: "Surf must go on", das Surfen muss weitergehen also. Und nun kommen hier auch zynische Fragen und nicht sonderlich ernst gemeinte Verbote hinzu, wie etwa "Politiker und Staatsanwälte haben hier Surfverbot". Die Surfer stellen offenbar infrage, weshalb die Ermittlungen so lange dauern: "Untersuchst du noch, oder surfst du schon?", ist da zu lesen.

Der Protest wird verständnisloser
Immer mehr solcher Sprüche in Din-A-4-Größe kommen an den Zäunen hinzu. "Eisbach without surfers is like Oktoberfest without beer" ("Eisbach ohne Surfer ist wie Oktoberfest ohne Bier“) oder "Bergsteigen und Radfahren verbieten, sicher ist sicher."
Auslöser dieser Kommentare ist unter anderem ein laminiertes Verbotsschild der Stadt. Darauf heißt es: "Betreten verboten! Achtung Lebensgefahr. Aufgrund eines Unfalls. Es besteht die Gefahr des Verhängens, Landeshauptstadt München."
Die Ermittlungen dauern der Surfszene also viel zu lange. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hatte in einem offenen Brief angekündigt, dass die weltbekannte Surfwelle nach Abschluss der Ermittlungen wieder freigegeben wird. Es ist aber weiter unklar, wann.
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