Was tun Sie für Rentner, Herr Schmid?

Frisch und munter trat er zur AZ-Telefonaktion an: Josef Schmid, der Herausforderer von OB Christian Ude. Eine Prognose zum Wahlausgang war dem 38-Jährigen nicht zu entlocken: „Ich tippe grundsätzlich nicht.“ Die wichtigsten Fragen der AZ-Leser – und Schmids Antworten darauf.
von  Abendzeitung
„Ich gebe keinen Wahl-Tipp ab“: Josef Schmid mit AZ-Chefredakteur Arno Makowsky (l.) und Leute-Kolumnistin Kimberly Hoppe.
„Ich gebe keinen Wahl-Tipp ab“: Josef Schmid mit AZ-Chefredakteur Arno Makowsky (l.) und Leute-Kolumnistin Kimberly Hoppe. © Daniel von Loeper

Frisch und munter trat er zur AZ-Telefonaktion an: Josef Schmid, der Herausforderer von OB Christian Ude. Eine Prognose zum Wahlausgang war dem 38-Jährigen nicht zu entlocken: „Ich tippe grundsätzlich nicht.“ Die wichtigsten Fragen der AZ-Leser – und Schmids Antworten darauf.

Katharina Müller (84), Rentnerin:

Was tun sie für Rentner? Frau Merkel nimmt uns das Geld weg, wir haben kaum noch was zum Leben.

JOSEF SCHMID: Mir ist das Problem bekannt. Es gibt in München circa 10 000 Rentnerinnen und Rentner, denen das Geld nicht zum Leben reicht. Das ist ganz bitter. Deshalb dringen wir darauf, dass etwa die Stadtwerke moderate Preise verlangen und dass die MVV-Tarife niedrig gehalten werden. Wenn ich am 2. März zum Oberbürgermeister gewählt werde, werde ich mich persönlich dafür einsetzen.

Viktor Fuchs (37), Unternehmensberater:

In den Tageszeitungen gibt es momentan oft große MVG-Anzeigen. Muss das sein? Kann man das Geld nicht sinnvoller einsetzen, etwa für Sozialtarife?

Bei dieser Frage haben Sie mein vollstes Verständnis. Manche sagen ja, dass die intensive Öffentlichkeitsarbeit mit den Kommunalwahlen zusammenhängt. Wir haben schon eine Anfrage gestellt, was dadurch für Kosten angefallen sind, ob das in diesem Maße sein muss. Mir wäre es lieber, die Stadtwerke würden die Gebühren senken, das käme den Bürger zugute. Wir werden da nicht locker lassen.

Fuchs: Ich helfe jungen Menschen bei Firmengründungen, und da stellen sich viele Hindernisse, ob fehlende Ansprechpartner, viele Behördengänge oder die Gewerbesteuer. Kann München mittelstandsfreundlicher werden?

München muss dringend auf den Mittelstand setzen. Auf die Großunternehmen ist kein Verlass. Sichere Arbeitsplätze gibt’s in mittelständischen Betrieben. Deshalb will ich die Gewerbesteuer um 30 Punkte senken – als Signal an die Münchner Unternehmen und zur Kostenentlastung. Ich will auch eine Stelle einführen, die – ähnlich wie etwa in Köln – ansiedlungswillige Unternehmen aktiv durch die Verwaltung führt.

Reinhold Wirtl (58), Bankkaufmann:

Was wollen Sie unternehmen, dass endlich mit den Bauarbeiten am Luise-Kiesselbach- Platz begonnen wird?

Uns geht das mit den Tunneln auch viel zu schleppend, wir sagen seit Jahren, dass im Süden schneller mit dem Bau begonnen werden muss. Inzwischen laufen am Kiesselbach- Platz die vorbereitenden Arbeiten. Mit uns wäre das schneller gegangen. Und: Wir brauchen weitere Tunnel. Deshalb hat die CSU beantragt, dass auch die Landshuter Allee in einen Tunnel kommt – und dass die Tegernseer Landstraße eingehaust wird, damit die Anwohner entlastet werden.

Friedrich Kraus (65), Konditormeister

Bei mir in der Lindwurmstraße wurden fünf Mülleimer abgebaut, neue Parkscheinautomaten werden oft so aufgestellt, dass Reinigungswagen nicht mehr vorbeikommen. Wie steht die CSU-Fraktion zur Sauberkeit unserer Stadt?

Die große Sauberkeits-Offensive, die der OB gestartet hat, geht letztlich auf Anträge der CSU, einen von der FDP und welche von den Bezirksausschüssen zurück. Das Thema Sauberkeit ist uns ein echtes Anliegen. Ich stelle immer wieder fest, dass man sich schwer tut, ausreichend Abfalleimer zu finden. Wir haben beantragt, dass in Grünanlagen Automaten aufgestellt werden, damit Hundebesitzer den Kot entfernen können. Und dass ein kommunaler Ordnungsdienst zum Teil mit ehrenamtlichen Mitarbeitern nachschaut und kontrolliert.

Gertraud Lederer (70), Rentnerin:

Wenn Sie OB werden, was wollen Sie für die Trachten- und Sportvereine in München unternehmen?

Für Trachtler ist es wegen den hohen Kosten ganz schwierig, ein Fest zu veranstalten. Das ist mir ein ganz großes Anliegen. Wir haben schon beantragt, diese Regelung wieder abzuschaffen, weil sie dazu führt, dass die Ehrenamtlichen mit hohen Gebühren rechnen müssen. Die Stadtverwaltung muss hier einen Rückzieher machen. Wir wollen den Leuten Lust machen, sich zu engagieren – und ihnen nicht die Lust dazu nehmen.
Protokoll: hu, kasa

Leserfragen an Christian Ude

Am Dienstag, 26. Februar, stellt sich OB Christian Ude den Fragen der AZ-Leser.
AZ-Telefonaktion von 11 bis 12 Uhr.
Die Telefonnummer: 089/2377-390.

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