Von heute auf morgen: Gabriel Filmtheater für immer geschlossen

Ein trauriger Tag für alle Film-Fans und Cineasten. Münchens ältestes Kino, das Gabriel Filmtheater in der Dachauer Straße hat geschlossen. Zuvor versuchten prominente Fürsprecher das Kino retten.
Jasmin Menrad |
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Das Gabriel-Kino hat am Donnerstag seinen letzten Film gezeigt.
min Das Gabriel-Kino hat am Donnerstag seinen letzten Film gezeigt.

München - The End heißt der Film, der über dem Neuen Gabriel Kino in der Dachauer Straße angekündigt wird. Einen solchen neuen Film gibt es nicht.

Vielmehr bedeutet der Schriftzug: Das Gabriel gibt es nicht mehr. Es hat geschlossen. Wer auf die Internetseite des Neuen Gabriel Kinos geht, erfährt auf der Startseite, dass "das älteste Kino Münchens, das seit 1906 existiert und erst 1996 zu einem der schönsten Kinos in München wurde" zu seinem 90. Geburtstag komplett renoviert und wiedereröffnet wurde. Es "ist heute – 2019 – sehr wahrscheinlich, das älteste durchgehend bespielte Kino der Welt!" Oder besser gesagt: Es war es. Wer weiter auf "Programm" klickt, landet nicht bei der aktuellen Kinowoche, sondern bei dem Hinweis auf die Schließung des 111 Jahre alten Kinos: "Kino geschlossen! Wir danken unseren langjährigen Gästen für Ihre Treue!" Auch wenn die AZ bereits berichtet hatte, dass das Kino zumachen wird, kommt das überraschend.

Das Gabriel-Kino hat am Donnerstag seinen letzten Film gezeigt.
Das Gabriel-Kino hat am Donnerstag seinen letzten Film gezeigt. © min

Gabriel-Kino in München ist geschlossen

Weil die Betreiberfamilie das vierstöckige Gebäude mit dem Kino im Erdgeschoss verkaufen wollte, waren Regisseur Marcus H. Rosenmüller und Kleinkunstkönig Till Hofmann bei Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und baten darum, dass die Stadt das Haus, das nur zwei Minuten vom Hauptbahnhof entfernt ist, kauft. Die SPD stellte wenig später einen Stadtratsantrag.

Die Wohnungen über dem Kino sollen laut Idee der SPD durch die städtischen Wohnungsbaugesellschaften zu Mietspiegelpreisen vermietet werden. Die SPD nannte in dem Stadtratsantrag auch eine Initiative, die das Kino genossenschaftlich weiterbetreiben will.

Doch offenbar wird aus diesen Plänen nichts. Familie Gmell, die das Gabriel in vierter Generation betrieben hat, scheint das Haus mit Kino so schnell wie möglich verkaufen zu wollen.

Lesen Sie auch: Rettungsversuche des Gabriel-Kinos ist mehr als Symbolik (Kommentar)

 

 

 

 

 

 

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