Viele Bestellungen zum Verkaufsstart: Münchner sind heiß aufs Deutschlandticket
München - Der Vorverkauf des 49-Euro-Tickets ist in Bayern am Montag mit regionalen Unterschieden gestartet. Denn nicht alle Verkehrsunternehmen und -verbünde in Bayern bieten das ab 1. Mai im öffentlichen Nahverkehr geltende Ticket in allen drei möglichen Verkaufsformen an – digital auf dem Handy, physisch als Chipkarte und bis Jahresende vorübergehend auch als Papierkarte.
Am Montag startete der Vorverkauf für das Deutschlandticket. In München holten sich schon nach kurzer Zeit etliche Menschen die Fahrkarte, mit der man ab 1. Mai für 49 Euro im Monat den ÖPNV in ganz Deutschland nutzen kann.
Deutschlandticket: Schon Tausende Fahrkarten in München verkauft
Erste Daten aus der bayerischen Landeshauptstadt deuten auf einen Verkaufserfolg hin: Münchner Frühaufsteher orderten die neue Fahrkarte bereits zu nachtschlafender Zeit. Bis 7 Uhr hatte die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) bereits an die 700 Deutschlandtickets abgesetzt, wie ein Sprecher sagte. Bis in die Mittagszeit waren es dann schon über 15.000, Tendenz Richtung 20.000.
Das Deutschlandticket ist in drei Formen zu haben – digital auf dem Handy, physisch als Chipkarte und bis Jahresende vorübergehend auch als Papier-Fahrkarte. Im Großraum München gibt es das 49-Euro-Ticket in allen drei Formen, das ist aber keineswegs überall so. Beim Augsburger Tarif- und Verkehrsverbund AVV etwa wird das Deutschlandticket als digitales Handy-Ticket und bis Jahresende als Papierkarte verkauft. Die Einführung der Chipkarte werde noch geprüft. Sie sei für Verkehrsunternehmen mit großem Aufwand verbunden, sagte eine AVV-Sprecherin zur Begründung.
Zum Verkaufsstart beantwortet die AZ die wichtigsten Fragen zum Deutschlandticket:
Müssen die Kunden aktiv werden?
Ja. Die MVG hat laut eigenen Angaben ihre Abonnenten bereits kontaktiert und über die Möglichkeiten und Unterschiede der Tarifbestimmungen informiert. Ab sofort ist der Umstieg im MVG-Kundenportal möglich. Das alte Abo muss vorher nicht gekündigt werden.
Für wen lohnt sich das Deutschlandticket?
Das Deutschlandticket ist im Vergleich fast immer günstiger als das Isarcard-Abo. (Beispiel: Das Isarcard-Abo für die Zone M kostet jährlich 597 Euro. Das Deutschlandticket kostet im Jahr 588 Euro.) Günstiger sind nur zum Teil Abos der Isarcard9Uhr und der Isarcard65. Das Deutschlandticket gibt es nicht als übertragbare Variante – es ist immer ein personalisiertes Ticket. Mitnahmeregelungen etwa von Kindern ab sechs Jahren gibt es dabei nicht.
In welcher Form gibt das Deutschlandticket?
Angeboten wird es als digitales Abo, das monatlich gekündigt werden kann. Die MVG-Kunden haben die Wahl zwischen einem Abo als Handy-Ticket und als Chipkarte. Die Ticket-Variante kann im MVG-Kundenportal bei der Neubestellung oder beim Umstieg von einem bestehenden Abo ausgewählt werden. Das Ticket soll in der Regel innerhalb von 48 Stunden nach der Bestellung verfügbar sein und wird in den Apps MVGO und MVG Fahrinfo München angezeigt.
49-Euro-Ticket: Wo gibt's die Chipkarte?
Kunden, die das Abo als Chipkarte gewählt haben, müssen sich noch ein wenig gedulden. Sie bekommen es erstmal in Papierform. Das Print-Ticket wird im MVG-Kundenportal je ab dem elften Tag des Vormonats zur Verfügung gestellt und kann am Handy oder ausgedruckt auf Papier vorgezeigt werden. Die eigentlichen Chipkarten verschickt die MVG erst später – nämlich im Sommer 2023.
"Jetzt muss noch der Bundesrat dem Regionalisierungsgesetz zustimmen. Dann ist auch die Finanzierung durch den Bund und die Länder zumindest für das laufende Jahr geklärt. Wie es ab 2024 weitergeht, ist allerdings noch vollkommen offen. Hier brauchen wir bald eine Lösung, damit das Ticket dauerhaft im Angebot bleiben kann", sagt MVG-Chef Ingo Wortmann.

Weitere Informationen unter www.mvg.de
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