Verschiebung von Zweitimpfungen nur aus dringenden medizinischen Gründen

Statt 12 Wochen, soll die zweite Impfung mit dem Corona-Impfstoff von AstraZeneca nun auch schon nach vier Wochen möglich sein, so Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Nach dieser Ankündigung wollen nun viele Erstgeimpfte den Termin für die zweite Dosis verschieben, so auch im Münchner Impfzentrum in Riem.
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Gebuchte Termine für die Zweitimpfung werden nur in absoluten Ausnahmefällen verschoben. (Symbolbild)
Gebuchte Termine für die Zweitimpfung werden nur in absoluten Ausnahmefällen verschoben. (Symbolbild) © Sven Hoppe/dpa

München - Wenn es um den Impfstoff von AstraZeneca geht, dann sollen Kriterien wie Alter, Vorerkrankungen oder die Berufsgruppe fortan keine Rolle mehr spielen. Dies teilte Das teilte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Donnerstag mit und gab damit den Impfstoff für alle Gruppen frei.

Neben dieser Freigabe soll künftig auch der Abstand zwischen der ersten und zweiten Impfung mit dem Vakzin von AstraZeneca verkürzt werden. 
Hieß es zu Beginn der Impfkampagne noch, dass der Impfstoff erst 12 Wochen nach der Erstimpfung die optimale Wirksamkeit garantiert, soll es nun die Möglichkeit geben, die zweite Impfung schon nach vier Wochen folgen zu lassen.

Gebuchte Impftermine werden nur in absoluten Ausnahmefällen verschoben

Die Verkürzung der Phase zwischen zwei Impfungen von bis zu acht Wochen hat auch Auswirkungen auf das Münchner Impfzentrum in Riem und die Hausärzte. Vermehrt kommt es mittlerweile zu Anfragen von Patienten und Patientinnen, die ihren bereits gebuchten Zweitimpftermin mit AstraZeneca verschieben wollen.

In diesem Zusammenhang stellt das Münchner Gesundheitsreferat klar, dass vereinbarte Termine für AstraZeneca-Zweitimpfungen im Impfzentrum Riem nur in absoluten Ausnahmefällen verschoben werden.

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"Wir halten es aufgrund der Informationen vom Robert Koch-Institut und der aktuellen Studienlage für geboten, den Abstand von 9 Wochen zwischen der ersten und der zweiten Impfstoffdosis nicht zu unterschreiten, um die Effektivität der Impfung nicht zu beeinträchtigen. Im Impfzentrum Riem bleiben deshalb die vorgesehenen Termine mit AstraZeneca nach 9 bzw. 12 Wochen für die Durchführung der Zweitimpfung bestehen. Es ist zudem angesichts von bis zu 7.000 Impfungen täglich allein im Impfzentrum München eine logistische Herausforderung, händisch Terminverschiebungen vorzunehmen", so Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek.

Die Termine für die Erst- und Zweitimpfung werden vom System BayIMCO im vorgegebenen, optimalen Abstand fest terminiert. Das System vergibt die Termine automatisch und dementsprechend werden die Impfstoffe für die Zweitimpfung im Impfzentrum geplant und vorgehalten. Eine Verschiebung durch den zu Impfenden selbst ist im System nicht möglich. Diese können nur durch das Call-Center vorgenommen werden. Soll eine Zweitimpfung aus medizinischen Gründen verschoben werden, müssen dafür die entsprechenden Nachweise erbracht werden.

Je kürzer der Abstand zwischen den Impfungen, desto geringer die Schutzwirkung

"Patientinnen tragen bei niedergelassenen Ärztinnen oft vehement den Wunsch nach einer Verschiebung des Zweitimpftermins vor. Medizinisch ist eine Verkürzung des Impfabstandes jedoch nicht zu empfehlen, da die Wirksamkeit der Impfung nach wissenschaftlichen Erkenntnissen dann deutlich schlechter ist. Wenn der Impfabstand unter 6 Wochen liegt, beträgt die Wirkung in etwa 55 Prozent. Sind es mindestens 12 Wochen, liegt die Wirkung bei über 80 Prozent. Berufliche Gründe oder ein geplanter Urlaub sind aus ärztlicher Sicht keine nachvollziehbaren Gründe für eine Verschiebung", erklärt Dr. Markus Frühwein, einer der drei ärztlichen Koordinatoren der Stadt München.

Ins selbe Horn bläst auch Bayern Gesundheitsminister: "Man muss sich bewusst machen: Je länger der Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung, desto höher die nachgewiesene Wirkung", so Klaus Holetschek nach der Konferenz der Gesundheitsminister am Donnerstag.

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16 Kommentare
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  • Peppi am 09.05.2021 01:01 Uhr / Bewertung:

    Die Impfpraxis ist tatsächlich alles andere als vertrauenserweckend. Vielen Mitbürgern scheint das allerdings völlig wurscht zu sein. Hauptsache auf der vermeintlich sicheren Seite stehen...

  • Kadoffesalod am 09.05.2021 14:30 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Peppi

    Dann gehen sie halt nicht in die fragwürdige Impfpraxis sondern in das vertrauenswürdige Impfzentrum.

  • IDSPiSPoPD am 07.05.2021 22:32 Uhr / Bewertung:

    Ich war es bis vor kurzem noch gewohnt, dass man in der Medizin zuerst forscht und nur dann Medikamente an Menschen verabreicht. Jetzt werden einfach so nach Pi-mal-Daumen unterschiedliche Impstoffe verimpft, Abstände verkürzt, Empfehlugen durch Altersklassen rotiert, Ampullen gestreckt. Wir haben ja schließlich 80 Millionen Versuchskarnickel, um zu sehen, was passiert.

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