Umstrittener Bau im Naturschutzgebiet in Albanien: Diese Rolle spielt der Flughafen München wirklich
München - Bereits im August wurde bekannt, dass sich der Münchner Flughafen an einem umstrittenen Bauprojekt in Albanien beteiligen soll. Jetzt äußert sich Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft. Am 16. August reichten Mitglieder des Stadtrats den Antrag ein, dass sich der Oberbürgermeister und der Referent für Arbeit und Wirtschaft im Aufsichtsrat der Flughafen München GmbH (FMG) gegen weitere Beratungs- und Managementleistungen für Planung oder Betrieb des im südalbanischen Vlora geplanten Flughafens aussprechen.
Der Grund für diesen Antrag war, dass der Flughafen in einem albanischen Naturschutzgebiet gebaut werden soll. Außerdem habe man Vorort wohl nicht alle Genehmigungen abgewartet und bereits seit 2021 mit dem Bau begonnen haben. Naturschützer aus Albanien und München sprachen sich gegen den Bau aus und kontaktierten die Stadt München.
Umstrittener Bau in Albanien: Ausschließlich beratende Funktion des Flughafens München
Laut einer Stellungnahme der FMG, hat die Firma MABCO Constructions S.A. (MABCO), eine Tochter der MABE-TEX Group, den Zuschlag für eine langfristig laufende Konzession zum Bau, Betrieb und Management des neuen Flughafens Vlora in Albanien erhalten.
Eine Tochtergesellschaft der FMG, die Munich Airport International GmbH (MAI), erbringe hier lediglich reine Beratungsleistungen für den Konzessionär MABCO. Die diesbezüglich zu erbringenden Dienstleistungen der MAI umfassen die Beratung bezüglich betriebliches Terminaldesign, Entwicklung von Betriebskonzepten, Betriebsvorbereitung und Inbetriebnahme des neuen Flughafens Vlora. Die MAI habe, laut Clemens Baumgärtner, keinerlei Einfluss auf die Standortwahl gehabt. Diese Entscheidung sei von der albanischen Regierung getroffen worden.
Auf die Nachfrage der MAI, hatte die Regierung Vorort bestätigt, dass alle für den Bau und den Betrieb des neuen Flughafens Vlora erforderlichen öffentlich-rechtlichen Genehmigungen, in welche auch lokale Naturschutzbelange einbezogen worden seien, vorliegen. Zusätzlich wurde eine Umweltverträglichkeitsprüfung des Projekts wurde durchgeführt und vom albanischen Ministerium für Tourismus und Umwelt genehmigt. Außerdem hat die MAI hat eine lokale Rechtsanwaltskanzlei für erforderliche Bewertungen des nationalen Rechts engagiert.
Flughafen in München versichert: "In keiner Weise Flughafenbetreiber"
In der Stellungnahme der FMG heißt es, so schreibt es zumindest Clemens Baumgärtner, dass zurzeit Verhandlungen mit der MABETEX Group betreffend einen Dienstleistungsvertrag zur Unterstützung des Managements im Hinblick auf den späteren Betrieb des Flughafens, geführt werden. Dabei soll aber die MAI weiterhin als reine Dienstleistungserbringerin für die Flughafenbetreibergesellschaften tätig werden und nicht als Flughafenbetreiberin handeln.
Zudem wird der Aufsichtsrat der FMG regelmäßig über die Projekte informiert. Auch wenn alles ordentlich geprüft wird, behält sich die MAI vor, bei Verstößen gegen das albanische Recht, eine Zusammenarbeit zu beenden. Hier bezieht sich die Regelung, insbesondere auf geltendes Naturschutzrecht. Das sei in den Dienstleistungsverträgen auch geregelt.
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