Interview

Trotz Landtagsschlappe: Susanne Seehofer will für die FDP nach Berlin

Susanne Seehofer (32), die Tochter des ehemaligen CSU-Ministerpräsidenten Horst Seehofer, kandidiert für den Bundestag. Doch nicht für die Partei des Vaters, sondern für die FDP.
Jan Krattiger
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Will nach Berlin: FDP-Politikerin Susanne Seehofer.
Will nach Berlin: FDP-Politikerin Susanne Seehofer. © API/MIchael Tinnefeld

München – Bereits zur Landtagswahl 2023 hatte sich Susanne Seehofer für die FDP zur Wahl gestellt ‒ blieb aber trotz beachtlichem Wahlresultat erfolglos, denn die FDP flog aus dem Landtag. Nun will sie für die FDP in den Bundestag. Grund genug für die AZ, bei der Politikerin anzurufen und ihr ein paar Fragen zu stellen. 

Susanne Seehofer: Nach Landtags-Niederlage will sie für die FDP in den Bundestag

AZ: Susanne Seehofer, Sie kandidieren für die FDP für den Bundestag, warum? 
SUSANNE SEEHOFER: Weil ich glaube, dass wir gerade jetzt eine echte Wirtschaftswende in Deutschland brauchen. Das kann nur mit der FDP gelingen, da zählt jede Stimme.

Sie hatten bei der Landtagswahl 2023 keinen Erfolg, was machen Sie jetzt anders?
Ich hatte nach unserem Spitzenkandidaten das beste Gesamtstimmenergebnis in Bayern und 7,8 Prozent bei den Erststimmen. Von Platz 8 habe ich mich auf Platz 2 vorgekämpft. Genauso engagiert gehe ich auch an die Bundestagswahl. 

Warum kandidieren Sie nun in Fürstenfeldbruck und nicht in München wie zur Landtagswahl? 
Der Kreisverband Fürstenfeldbruck kam auf mich zu und hat mich gefragt, ob ich mir das vorstellen könnte. Ich bin mit dem Verband eng und freundschaftlich verbunden und war auch im Landtagswahlkampf oft da. Die Entscheidung kam jetzt spontan, aber ich freue mich darauf. 

"In der FDP ist man Gegenwind gewohnt": Susanne Seehofer im AZ-Gespräch zur Kandidatur

Gibt es konkrete Münchner Themen, die Sie nach Berlin tragen möchten? 
Das sind hauptsächlich zwei Themen: Die deutsche Wirtschaft stagniert wie in kaum einem anderen Industrieland, da müssen wir dringend aufholen. Wir müssen Bürokratie abbauen und uns um qualifiziertes Fachkräftepersonal bemühen. In Fürstenfeldbruck und München, aber auch in ganz Deutschland. 

Die Bildung ist ein zweites Thema – und ein föderales. Wir müssen Kitas, Kindergärten, Schulen und auch die dualen Ausbildungen auf die Herausforderungen von Morgen vorbereiten. Da ist im Wahlkreis Fürstenfeldbruck/Dachau viel zu tun. Es gilt auch, die Familien zu entlasten.

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Im politischen Berlin geht es rund um Ihre Partei, die FDP, gerade drunter und drüber. Hat Sie das nicht abgeschreckt? 
Wissen Sie, wenn man in der FDP aktiv ist, ist man Gegenwind gewohnt. Ich bin Überzeugungstäterin und handle nicht nach Umfrageergebnissen. Ich kämpfe für mehr liberales Gedankengut in Bayern und Berlin. Es darf sich nicht immer nur alles um Parteien drehen. Es muss darum gehen, was den Menschen im Land guttut. Deshalb war ich am Ende froh, dass die FDP die Ampel verlassen hat.

Die FDP hat Seehofer im Wahlkreis Fürstenfeldbruck/Dachau einstimmig nominiert. Seehofer arbeitet bei BMW in München als Referentin für Nachhaltigkeit, ist verheiratet und hat ein Kind. Nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den FDP-Finanzminister Christian Lindner aus der Regierung geworfen hatte, stehen nun Neuwahlen an.

Die sollen am 23. Februar 2025 stattfinden. Nach aktuellsten Wahlumfragen könnte es für die FDP knapp werden, den Einzug in den Bundestag zu schaffen. 

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4 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Witwe Bolte am 21.11.2024 13:21 Uhr / Bewertung:

    Was macht eigentlich ihre Halbschwester? Da hört und liest man nichts. Im Gegensatz zu Söders ältester Tochter.

  • am 21.11.2024 08:28 Uhr / Bewertung:

    Tja, nur leider sind die Tage der FDP fürs erste gezählt.

  • CO2 Voodoo am 21.11.2024 07:25 Uhr / Bewertung:

    Es lässt sich ohne Qualifikation nirgends schneller viel Geld mit Pensionsansprüchen verdienen als im Parlament.

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